Aufwachsen 3 – Grundschule
Shownotes
Mit dem Schuleintritt beginnt für Kinder – und ihre Eltern – ein völlig neuer Lebensabschnitt. Plötzlich geht es um Selbstständigkeit, Leistung, Freundschaften und den ganz normalen Schulalltag zwischen Hausaufgaben, Pausenhof und Elternabenden. In dieser Folge sprechen wir darüber, wie Familien diesen Übergang gut begleiten können: Wie viel Unterstützung ist hilfreich, wann ist Loslassen wichtig – und wie bleibt neben all dem Lernen auch genug Raum fürs Kindsein?
Die Familienberatung der Caritas Bodensee-Oberschwaben findet ihr hier.
HörtEUCHStark wird unterstützt von der Deutschen Fernsehlotterie.
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00:00:02: Willkommen bei.
00:00:03: Hört euch stark.
00:00:04: Den Eltern-Podcast, die Karitas Bodensee Oberschwam.
00:00:19: Hallo und herzlich willkommen zu.
00:00:21: Hört euch stark.
00:00:22: Ich sitze hier zum zweiten Mal mit dem Joshua Fischer, meinen Kollegen.
00:00:26: Hi Florian, grüß dich.
00:00:28: Du bist mein Kollege im Team, macht euch stark.
00:00:32: Und war es schon mal hier?
00:00:34: zu welchem Thema?
00:00:35: Wir waren kurz vor Weihnachten da zu unserer Weihnachts-Special-Folge.
00:00:39: Ja, genau.
00:00:40: Wie man die Feiertage überlebt.
00:00:43: Heute geht es um was ganz anderes.
00:00:45: Heute bist du auch da in deiner Rolle oder deinem Hintergrund auch als Jugend- und Heimerzieher.
00:00:50: Wir sprechen nämlich heute über die Grundschule und das Grundschulalter.
00:00:54: Im Gegensatz zur letzten Aufzeichnung, da ging es bei mir nämlich um die Schwangerschaft, wo ich so gar nicht mitreden konnte.
00:01:00: aus eigener Erfahrung, bin ich jetzt mittendrin im Thema, weil ... meine beiden Jungs, der eine am Anfang in der ersten Klasse und der andere am Ende der Grundschulzeit steht, in der vierten Klasse.
00:01:12: Da geht es jetzt dann schon weiter auf die weiterführenden Schulen.
00:01:16: Von daher fühle ich mich da als ein bisschen kompetenter drüber zu sprechen als über die Schwangerschaft.
00:01:22: Meine Jungs waren mega aufgeregt und haben von allen Seiten auch so ganz unterschiedliche Sachen gesagt bekommen.
00:01:30: Als ich die Kindergartenzeit dem Ende näherte, hatte irgendwie jeder Erwachsene, um sie rum ganz vieler zu sagen.
00:01:37: Und das ging so von, oh, dann bist du groß und so, und freust du dich, dann lernst du Sachen und kannst stolz sein.
00:01:45: Bis hin zu, ja, da beginnt jetzt der Ernst des Lebens.
00:01:48: Ab sofort ist nicht mehr Spielen angesagt.
00:01:50: Und genauso waren die dann auch drauf.
00:01:53: Eine ganz schrägen und intensiven Mischung aus.
00:01:57: Aufgeregt und stolz und vorfreudig.
00:02:00: aber schon auch ängstlich vor dem, was da kommt.
00:02:05: Weil sie echt viel erzählt bekommen haben und aber natürlich trotzdem keine wirkliche Vorstellung davon hatten, was sie da erwartet.
00:02:11: Und dann kam der erste Schultag und es war aber erst mal dann viel entspannter, als sich's, glaube ich, alle vorgestellt haben.
00:02:19: Weil die Lehrkräfte, die wissen das ja, dass das der vielleicht größte Übergang im, im bisherigen Leben ist und die fangen das ja total gut auf.
00:02:29: Da geht es erst mal ganz ähnlich weiter wie im Kindergarten mit viel spielen und kennenlernen.
00:02:35: Und man sitzt dann auch nicht in Reih und Glied, sondern erst mal schön im Kreis.
00:02:39: Und da werden die dann eigentlich ganz gut abgeholt.
00:02:42: Ich habe auch meine Zeit lang im Kindergarten gearbeitet.
00:02:45: Die Kindergärten dann so die Vorschulzeit ja auch schon ganz intensiv nutzen, um die Kinder bestmöglich auf die Grundschulzeit vorzubereiten.
00:02:58: Oder sie versuchen das.
00:02:59: Ich weiß, das ist schon immer gar nicht so einfach.
00:03:01: Aber ich glaube, das hat ja immer mehr auch an Bedeutung gewonnen, ist so mein Eindruck, dass man da einfach versucht schon, auch die Eltern mit ins Boot zu nehmen.
00:03:11: Und je nachdem, in welchem Kindergarten man ist und ob es in diesem Ort oder in der Gemeinde dann auch direkt eine Grundschule gibt, kenne ich das auch so, dass man dann als Kindergarten mit den Vorschulkindern die Grundschule besucht im Vorfeld, dass die Kinder mal schon mal dort waren, vielleicht auch das Klassenzimmer schon mal gesehen haben, so einen ersten Eindruck bekommen, dass dieser Übergang halt nicht so dieser riesige Schritt wird, sondern so ein bisschen schon mal vorgearbeitet.
00:03:39: und abgefangen werden kann.
00:03:41: Das finde ich eigentlich ziemlich genial, wenn das so klappt.
00:03:44: Weiß nicht, wie war's da mit deinen Jungs?
00:03:47: Hast du da die Erfahrungen auch machen können?
00:03:49: Ja, die waren auch im gleichen Kindergarten.
00:03:51: Und das war schon so.
00:03:53: Das letzte Kindergartenjahr war dann schon was Besonderes.
00:03:56: Die haben auch Namen für die unterschiedlichen Phasen, so die im ersten Jahr sind die Sternschnuppenkinder, glaub ich war's.
00:04:06: Und im letzten Jahr sind es dann die Sternenkinder.
00:04:09: Und das sind die, die dann im Jahr darauf eben in die Schule kommen.
00:04:13: Und die bekommen dann in diesem Jahr auch schon andere Angebote, werden öfters mal dann eben aus den Gruppen alle Sternenkinder raus.
00:04:21: Und dann wird so ein bisschen Vorschulprogramm eben gemacht.
00:04:24: Und die Klassenlehrerinnen waren schon mal da, aus der Schule im Ort, haben sich vorgestellt und dann kam eben auch dieser Ausflug in die Schule.
00:04:33: Und da wurden sie schon eigentlich ganz schön rangeführt und waren dann zwar aufgeregt, aber auch eben vorfreudig und wurden nicht ganz so sehr ins kalte Wasser geworfen.
00:04:43: Genau.
00:04:43: Und ich habe das auch ganz als total wertvoll erlebt in meiner Zeit, in der ich als Erzieher auch im Kindergarten gearbeitet habe.
00:04:50: Bei uns gab es dann auch das Rausschmeißfest der Vorschulkinder.
00:04:55: Das wurde einfach zelebriert.
00:04:58: Das war was ganz Besonderes für die Kinder, dann quasi aus dem Kindergarten rausgeschmissen zu werden.
00:05:03: Es wird jetzt irgendwie brutaler an, als es war.
00:05:06: Aber eben so diesen Übergang einfach den Kindern zu zeigen.
00:05:09: Ihr seid die Großen und jetzt geht es in die Schule und das ist ein Schritt, den ihr da macht und ihr seid aber gut vorbereitet.
00:05:15: Auf jeden Fall.
00:05:16: Im Idealfall ist es, dass der Kindergarten schon ein bisschen langweilt.
00:05:20: Genau.
00:05:21: Und die Kinder selber das Gefühl haben, jetzt darf's mehr werden.
00:05:25: Jetzt darf's anspruchsvoller werden.
00:05:27: Jetzt hab ich Bock, was Neues zu machen.
00:05:29: Ja,
00:05:29: genau.
00:05:30: Ich kann mich auch noch erinnern.
00:05:31: Wir haben ja im Vorfeld mal gesprochen, hast rückblickend auch erzählt, dass du recht früh den Spaß an der Grundschule verloren hattest, glaub ich.
00:05:41: Und so gesagt hast du, du wurdest früh ... Eines Besseren belehrt, oder hat das vielleicht andere Vorstellungen?
00:05:47: Ja, ja.
00:05:48: Wie war
00:05:48: das jetzt bei deinen Kindern?
00:05:50: Ist es hoffentlich anders gelaufen, hoffe ich?
00:05:55: Es lief erst mal ein bisschen anders, ja.
00:05:57: Also meine Jungs sind da ganz ähnlich wie ich, dass denen eben schnell langweilig wird, wenn was nicht mehr neu ist.
00:06:03: Und Hausaufgaben, gerade die Ninja der Wiederholung.
00:06:08: Wenn Sie das in der Schule schon mal gesehen haben, kommt es auch gar nicht drauf an, ob Sie das jetzt schon können oder nicht.
00:06:14: Aber Sie kennen es.
00:06:16: Und dann ist es oft schwierig, da die Motivation irgendwo herzuholen, da jetzt die Hausaufgaben zu machen.
00:06:23: Das ist ein Punkt, den wir vielleicht auch noch mal mehr hätten begleiten können oder darauf vorbereiten können.
00:06:30: Gerade weil ich Schule eben auch so oft als langweilig und so stupides abarbeiten empfunden habe, haben wir auch versucht, die Schule jetzt auch nicht so als was mega aufregendes darzustellen.
00:06:41: Weil ich glaube, das hat bei mir auch dazu geführt, dass ich dachte, da wird jetzt voll das Feuerwerk abgeschossen.
00:06:47: Alles ist immer aufregend und spannend und die Hausaufgaben sind spannend und irgendwie
00:06:52: cool.
00:06:53: Und das ist Schule ja schon oft auch nicht.
00:06:56: Also so gut, wie die Kinder dann abgeholt werden und der Übergang flüssig gestaltet wird, ist ja ein großer Teil des Schulalltags einfach nicht so wahnsinnig spannend.
00:07:06: Man lernt natürlich neue Sachen, aber wenn man den fünften Buchstaben gelernt hat, dann weiß man, auf welche Art man die anderen einundzwanzig lernen wird.
00:07:15: Da finde ich es auch wichtig, gerade die aktiveren, wilderen, hebeligeren Kinder eben auch vorzubereiten, dass es schon da auch drum geht.
00:07:25: dran zu bleiben und dass es nicht immer aufregend und willzugeht, dass da nicht die falschen Erwartungen entstehen.
00:07:32: Also würde ich sagen, es ist auch so ein bisschen die Verantwortung der Eltern, die Kinder da diesbezüglich zu bereiten oder vorzubereiten, ein Stück weit zumindest.
00:07:41: Ich denke schon, also ich denke, dass es halt einfach wahnsinnig helfen kann, wenn die Kinder mit einer Vorstellung in die Schule reinlaufen, die dann nicht direkt enttäuscht wird.
00:07:49: Ich
00:07:50: denke auch, also das kann auf jeden Fall total hilfreich sein.
00:07:54: Nichtsdestotrotz denke ich schon auch, dass ich auch die Schule in einer ganz großen Verantwortung sehe, trotzdem auch den Kindern gerade immer sowas auch anzubieten zwischen rein.
00:08:05: Und ich glaube, das gelingt ganz vielen Schulen und ganz vielen Lehrern und Lehrern ja auch total gut, Unterricht aufzulockern und auch wirklich spannende Sachen zu machen oder auch Dinge zu machen, die fürs Kind erst mal gar nichts mit Schule vielleicht zu tun haben.
00:08:21: Also das Kind assoziiert vielleicht an gewisse Fächer erstmal auch gar nicht unbedingt mit Schule, weil es ja Spaß macht oder weil man gar nicht direkt als Kind merkt, ich lerne da gerade was.
00:08:31: Ich denke da auch an Sozialkompetenz, Trainingsgeschichten, also so interaktive Sachen, um
00:08:37: die
00:08:38: Klassengemeinschaft erstmal aufzubauen und zu stärken.
00:08:41: Es gehört ja in der Grundschule alles auch dazu.
00:08:44: So was kann ja wiederum total spannend für ein Kind sein und total Spaß machen.
00:08:49: Und ich sehe da, wie gesagt, schon auch einfach in der Schule in der Verantwortung, in eine gute Balance hinzukriegen zwischen.
00:08:54: Ich vermittel dem Kind ganz trocken die Theorie.
00:08:58: Das Kind muss die Buchstaben lernen oder rechnen, was ja oft im Zweifel dann doch eher.
00:09:04: langweilig und trocken ist, aber halt dazugehört.
00:09:07: Aber zwischendrin passiert auch mal wieder was richtig Spannendes, was richtig Cooles, was richtig Tolles.
00:09:12: Ich glaube, das ist schon die Kernaufgabe in der Grundschule für Lehrerinnen und Lehrer.
00:09:19: Ja, und ich glaube, da hat sich auch einiges getan.
00:09:21: Also, wenn ich meine Grundschulzeit mit der meiner Kindervergleiche, da ist schon viel passiert.
00:09:27: Also, ich nehme das Schulsystem in Deutschland schon als eher Träge und veraltet war.
00:09:33: Und das ist vielleicht in den großen Strukturen auch richtig.
00:09:38: Aber darin, wie die Lehrkräfte den Unterricht gestalten, hat sich gerade in der Grundschule viel getan.
00:09:46: Bei uns war das tatsächlich mehr oder weniger von Tag eins Frontalunterricht und darauf ausgelegt.
00:09:54: Klar ist man mal aufgestanden und gehüpft, aber das war dann eher, um wieder bereit für den Frontalunterricht zu sein.
00:10:00: Und bei meinen Jungs ... wurde das schon auch ganz anders aufgezogen.
00:10:05: Die haben die ersten Wochen und Monate in der ersten Klasse tatsächlich versucht auf Frontalunterricht mehr oder weniger zu verzichten und alles in irgendeiner Form im Raum gemeinsam zu gestalten.
00:10:18: Und das hat sich dann bis zur vierten natürlich schon geändert.
00:10:21: Klar, der Frontalunterricht nimmt immer größeren Platz ein.
00:10:25: Aber gerade so dieser Übergang vom Spielen im Kindergarten und nebenbei lernen, ohne dass man es überhaupt merkt, hinzu, hier ist die Information, ich erzähl sie dir, merk sie dir, der wurde eigentlich schon
00:10:37: ganz gut gestaltet.
00:10:39: Ja, schön, ja.
00:10:40: Ich denke auch die Methodik und die Dedaktik hat sich natürlich total verändert und das ist auch total gut und total schön.
00:10:46: Wie ist es euch denn gelungen, in eine gute Kooperation irgendwie einzusteigen, weil das ist so was, was wir in der Beratungsstelle ganz oft haben.
00:10:53: dass sich so rausstellt.
00:10:54: Eltern sind da, berichten irgendwie von der Schulzeit oder Grundschulzeit und es stellt sich raus, so dieses Kooperationstrei, ich nenne es jetzt mal zwischen Eltern, Schule und Kind, es irgendwie schräg, wenn man es näher betrachtet.
00:11:11: So aus meiner Beratungssicht hat es einen riesen Stellenwert, deshalb würde mich interessieren, wie ihr da wie es sich auch entwickelt hat, vielleicht auch bei deinem großen Wahr gegen Ende der vierten Klasse.
00:11:25: Das ist ganz interessant, weil dieses Dreieck existiert ja am Anfang eher total schwach.
00:11:31: Man ist natürlich beim Elternabend und lernt die Lehrkräfte kennen.
00:11:35: Aber hat ja eigentlich erst dann mehr mit ihnen zu tun, wenn es Probleme gibt.
00:11:39: Wenn man merkt, das Kind ist frustriert oder kommt nicht mit oder berichtet, wenn es heimkommt.
00:11:45: von irgendwelchen Konflikten oder Problemen oder eben die Lehrkräfte selbst melden sich mit irgendwelchen Sorgen das Kind betreffend.
00:11:53: Und dann entsteht diese Beziehung ja erst so richtig.
00:11:57: Und wird dann aber sehr schnell sehr wichtig.
00:12:01: Und ich glaube auch, dass es ein schwieriges Verhältnis ist, was man da hat in diesem Beziehungsdreieck.
00:12:08: Und dass es auch ganz wichtig ist, das total aktiv zu gestalten.
00:12:11: Es geht ja immer um das Kind.
00:12:13: Die Erwachsenen sind ja eigentlich nur dafür da, das Kind zu fördern und zu begleiten und zu betreuen.
00:12:19: Und wie das Kind sich sieht in seiner Rolle und auch in diesem Spannungsfeld zwischen Lehrkräften und Eltern, das finde ich total spannend und wichtig, da auch sensibel dafür zu sein.
00:12:32: Zum Beispiel, wenn es ganz schwierig, wenn das Kind den Eindruck bekommt, dass beide Erwachsenen quasi so auf einer Seite stehen und einfach was von mir wollen.
00:12:44: Und das muss ich machen.
00:12:45: Und die sind sich einig, die haben das beschlossen.
00:12:48: Und so habe ich jetzt zu funktionieren.
00:12:50: Und wenn ich das nicht tue, dann bekomme ich von beiden Seiten eins auf den Deckel.
00:12:53: Ja,
00:12:54: mega spannend.
00:12:55: Und ich würde fast behaupten, dass das A und O eigentlich für eine gelingende Grundschulzeit ist.
00:13:01: Also meine Haltung ist tatsächlich die, dass das alles darauf fußt irgendwie.
00:13:07: dass diese Kooperation funktioniert zwischen diesen drei Akteuren und dass alle auch zu gleichen Teilen mitarbeiten.
00:13:15: Also, so wie du gerade gesagt hast, nicht Schule und Eltern kooperieren und das Kind soll irgendwie geformt werden, sondern das Kind muss auch merken, dass es da Mitsprache hat, dass es selbstwirksam ist.
00:13:27: Und es funktioniert wirklich nur, wenn alle drei gut miteinander zusammenarbeiten.
00:13:31: Und das, was du gerade vorhin auch wieder angesprochen hast, so mit dieser, die Thematik, die leider da ist, die Kooperation oder die Kommunikation ja oftmals auch erst so richtig intensiv auftauchte, wenn das erste Problem da ist, ist ja leider ein Problem.
00:13:45: Also das ist doof, dass es so ist.
00:13:47: Eigentlich sollte es anders sein.
00:13:49: Eigentlich sollte man schon eine gute Beziehung und eine eingespielte Beziehung haben, wenn das Problem auftritt, um dem dann gleich begegnen zu können.
00:13:57: Ja, es glaube ich nicht wahnsinnig realistisch, weil die Lehrkräfte hat auch nicht... die Kapazitäten haben, jetzt alle Eltern genauer kennenzulernen und sich, glaube ich, auch darauf beschränken müssen, auf Probleme zu reagieren.
00:14:13: Aber ja, völlig richtig, das wäre am allerschönsten.
00:14:17: Und das Thema Selbstwirksamkeit finde ich in dem Kontext auch total spannend, weil wenn man es nüchtern betrachtet, hat so ein Grundschulkind ja schon ein relativ geringes Maß an Selbstwirksamkeit, was jetzt ... den ganzen Schulalltag angeht.
00:14:33: Faktisch ist es ja mehr oder weniger so, dass die Erwachsenen vorgeben, wie es zu laufen hat und das Kind muss dann halt mitmarschieren.
00:14:41: Und das fand ich ein ganz starkes Spannungsfeld, diese Diskrepanz zwischen dem Gefühl, was ich meinem Kind vermitteln möchte, nämlich du bist groß, du bist stark, du bist selbstwirksam und wir nehmen dich ernst als Person und wollen dich eben nicht überfahren.
00:14:56: Und dann überfahren wir dich trotzdem, weil Schule funktioniert nun mal so.
00:15:00: Und du musst da jeden Tag hin und du musst da jeden Morgen aufstehen und du musst eigentlich auch deine Hausaufgaben machen.
00:15:06: Und wenn du in der Klassenarbeit die falschen Antworten gibst, dann kriegst du eine schlechte Note.
00:15:12: Und das sind so unumstößliche Fakten, die man versucht irgendwie aufzuweichen.
00:15:18: Aber so richtig geht es dann ja am Ende doch nicht.
00:15:21: Total, ja.
00:15:22: Und das ist auch ein Riesenthema, finde ich.
00:15:24: Und das ist, glaube ich, wichtig, dass wir da drüber sprechen.
00:15:27: So die Selbstwirksamkeit.
00:15:29: sollten sich, glaube ich, auch die Eltern immer wieder bewusst machen.
00:15:33: Es ist einem klar, aber ich finde, wenn man sich nochmal das verdeutlicht und nochmal klarmacht, ist das einfach eine riesen Thematik, die wir Erwachsene ja auch haben.
00:15:43: Also Selbstwirksamkeit ist ja letztlich der Antrieb schlechthin für alles Handeln eigentlich.
00:15:48: Also, wonach wir streben, warum wir wie handeln.
00:15:52: Und das finde ich schon, dass das in der Grundstuhlzeit auch gefördert werden muss.
00:15:58: sich auch schon entwickeln muss.
00:15:59: Also ein Kind, das dann frisch in die Schule kommt, lernt ja in aller Regel am Anfang nicht unbedingt für sich, weil es ja noch nicht überblickt, hey, ich brauch das später mal oder ich, das tut mir gut, wenn ich lesen kann, dann werde ich selbstständiger oder wenn ich rechnen kann, dann werde ich selbstständiger, sondern im Prinzip, so wie du gerade gesagt hast, das kriegt was vorgelegt.
00:16:20: Und dann heißt es ja, das ist jetzt die Aufgabe für die nächste Stunde.
00:16:24: Und wenn ihr fertig seid, gibt's vielleicht sogar noch eine Belohnung oder so.
00:16:27: So funktioniert der Schule am Anfang ein Stück weit.
00:16:31: Das heißt, das Kind arbeitet und lernt für die Lehrkraft, für die Eltern, weil's die stolz machen will.
00:16:37: Und für Lob und Anerkennung eigentlich.
00:16:41: Und das ist ja ganz normal und auch erst mal okay.
00:16:44: Aber diese Zeit in der Grundschule hat dann ja die Funktion, irgendwann dann auch so diesen Switch hinzubekommen, dass das Kind auch mehr und mehr merkt, Ich mach das nicht für jemand anderes, sondern ich profitiere eigentlich davon.
00:16:58: Also im Optimalfall versteht das Kind irgendwann, ah, wenn ich flüssiger lesen kann, bin ich irgendwie viel schneller und muss nicht meine Eltern fragen, kannst du mir das und das vorlesen, sondern es wird immer selbstständiger und es merkt, ich habe eine eigene Wirksamkeit, ich kann Dinge bewegen, ich kann Sachen selber regeln, ich muss nicht alles erfragen, sondern ich werde mehr und mehr selbstständig.
00:17:24: Also ich geb dir völlig recht, das ist, glaube ich, einer der zentralen Aspekte der Kundschulzeit, was man dem Kind vermitteln möchte, dieser Übergang von der extrinsischen zur intrinsischen Motivation, dass ich Dinge tue, weil ich sie tun möchte.
00:17:39: Und ich glaube, ein ganz wichtiger Hebel, den wir da eben als Eltern auch haben und auch als Lehrkräfte, ist eben das Aufzuzeigen, dass das, was das Kind lernt, realen und spürbaren Einfluss auf den Alltag hat, also auf die Lebenswirklichkeit von dem Kind.
00:17:57: Wenn es jetzt rechnen lernt, dann direkt zum Einkaufen mitnehmen und kleines Budget geben und ausrechnen lassen, was es sich damit jetzt kaufen kann, für zwei oder drei Loleys reicht.
00:18:08: Und wenn es lesen kann, direkt zeigen, schau mal, was dafür eine Welt aufgeht.
00:18:14: Am Anfang liest du deine Erstleser Bücher selbst so mit zwei, drei Sätzen drin.
00:18:20: Und ... Kannst das jetzt aber selber erfahren, du brauchst niemand anderen, der dir das vorliest, sondern dass die Fähigkeit steckt jetzt in dir drin.
00:18:29: Und dann zum Beispiel auch, fand ich es total gut, da direkt auch Medien einzusetzen und zum Beispiel, wenn das Kind ein bisschen flüssiger lesen kann, das Internet zum Beispiel zu zeigen und da zu zeigen, schau mal, das ist eine Welt an Information, an Unterhaltung.
00:18:47: und auch an Kompetenz und eben dann auch an Selbstständigkeit.
00:18:51: Wenn du lesen kannst, dann bist du in der Lage, dir jedes Wissen anzueignen, was es überhaupt irgendwo gibt.
00:18:58: Und später dann funktioniert das genauso gut mit Englisch, weil man dann eben sagen kann, guck mal, manche Infos gibt es eben auch nur auf Englisch oder du kannst dich dann mit der ganzen Welt austauschen und kannst eben auch Sachen abrufen, die von irgendjemandem anderen geschrieben wurden.
00:19:14: Das ist die Selbstwirksamkeit.
00:19:16: die erfahrbar zu machen.
00:19:17: Das ist, glaube ich, ein ganz großer Schlüssel für die Entwicklung von dieser Motivation.
00:19:22: Ja.
00:19:22: Ich denke, das ist das Fundament.
00:19:24: Also, darauf baut dann irgendwie alles auf.
00:19:26: Deshalb habe ich auch so eingeleitet, dass es mir so wichtig ist, das einfach nochmal sich klar zu machen.
00:19:32: Viele Probleme, die dann in der Grundschulzeit aufbloppen, sind irgendwie ein Stück weit darauf zurückzuführen.
00:19:37: Würde ich jetzt mal so behaupten, dass du noch so die Thematik Medien schon aufgemacht.
00:19:44: Ich glaube, da werden wir uns hier noch extra Folge noch mal ganz intensiv dazu äußern müssen, weil ich glaube, ich würde jetzt hier den Rahmen sprengen.
00:19:52: Oder
00:19:53: sogar einer Staffel.
00:19:54: Ja,
00:19:54: genau.
00:19:54: Da haben wir
00:19:55: einiges noch vor.
00:19:56: Ganz vieles zu beachten und zu besprechen.
00:19:59: Aber das ist natürlich schon so, dass das auch in der Grundschulzeit schon Einfluss nimmt und im Unterricht verwendet wird.
00:20:10: Da bin ich jetzt zum Beispiel auch so, dass ich das gar nicht ... von meiner eigenen Zeit natürlich.
00:20:16: Und jetzt auch nicht so die Berührungspunkte aktuell habe, um da was Schule angeht, entsprechend zu können.
00:20:24: Ja, das ist kompliziert und altersgerechte Mediennutzung ist ein großes Thema auf jeden Fall, dass wir jetzt auch nicht abschließend klären können.
00:20:37: Aber es ist ein wahnsinnig guter Motivator, weil ganz viele Kinder einfach ... extrem motiviert sind, vor einem Bildschirm zu kleben.
00:20:47: Meine Jungs wären damit und einem Glas Wasser, wahrscheinlich eine Woche zufrieden.
00:20:51: Und das lässt sich halt nutzen.
00:20:53: Weil das ist bereits eine intrinsische Motivation, die steckt in den Kindern drin.
00:20:58: Und dann zu zeigen, wie viel besser sie das nutzen können, kann, denke ich, ganz gut helfen.
00:21:08: Jetzt hat die Schule ja nicht nur eine ... Inhaltliche, pädagogische Komponente, sondern eben auch eine ganz große soziale.
00:21:14: Aus deiner Sicht, was ändert sich denn mit dem Übergang in die Schule so in ganzen Sozialverhaltenskontext mit den Kindern?
00:21:23: Also die sind ja zum Beispiel gerade in der Pause im Schulhof, vielleicht auch noch mal ein gutes Stückchen selbstständiger unterwegs.
00:21:31: Das Thema Selbstständigkeit ist... glaube ich auch ein Riesenthema, also allein schon aufgrund der Entwicklung, die ein Kind halt oder dem Entwicklungsstand, der das ein Kind dann erlangt hat, wenn es in die Schule kommt, allein schon davon abgeleitet ist.
00:21:45: Klar, Kind hat dann ein bisschen das Selbstbild von sich selber.
00:21:49: Das hat eine eigene Identität, der sich so langsam bewusst wird oder mehr und mehr bewusst wird.
00:21:56: Es entwickelt auch so ein bisschen schon erste Haltungen zum Moral, wenn man so will.
00:22:02: Und kann auch sich mehr und mehr auch in andere Kinder hineinversetzen.
00:22:07: Also wird empathischer und versteht vielleicht auch, warum sich jetzt ein Kind hat gut, schlecht, traurig, wütend fühlt.
00:22:15: Klar, das können manche Kinder auch schon total gut im Kindergarten.
00:22:18: Aber ich denke mal so, ab Grundschulalter wird es halt einfach mehr und mehr auch wichtig, wie du gerade sagst, auf dem Schulhof zum Beispiel.
00:22:26: Da gibt es vielleicht noch eine ... Begleitpersonen von der Schule oder Lehrkraft, die halt da Aufsichtspflicht hat oder so.
00:22:32: Aber die Kinder sind da ja schon auch ein Stück weit auf sich allein gestellt.
00:22:36: Die dürfen erst mal die Pause so ein Stück weit so gestalten, wie es ihnen vielleicht auch gefällt.
00:22:42: Natürlich auch mit Grenzen und einem Rahmen.
00:22:45: Ja, die sind so sehr auf sich gestellt und müssen ja auch rausfinden, was tut ihnen gut und wie macht die Pause Spaß?
00:22:54: Es ist ja oftmals so auch das, wenn man einen Schulkind fragt, was ist grad toll in der Schule, was macht am meisten Spaß?
00:23:00: Die Pause.
00:23:01: Das ist ja so ein bisschen die Standard.
00:23:04: Rückmeldung.
00:23:05: Und ja, das ist ja für die Kinder total spannend.
00:23:07: Da lernt man irgendwie ganz viele neue Personen kennen, ganz viele neue Kinder.
00:23:11: Dann ist das ja auch so, als Erstklässler laufen da dann Viertklässler rum, die irgendwie riesig erscheinen.
00:23:18: Also da kann ich mich auch selber noch dran erinnern, dass ich damals dachte, als Erstklässler war, die Viertklässler, das sind ja schon
00:23:24: quasi
00:23:25: Erwachsene.
00:23:26: Ja, tatsächlich.
00:23:27: Und dann ist das ja so ein extremes Jahr.
00:23:29: einen Labor an Experimentierfreudigkeit.
00:23:33: Man kann da ja irgendwie mit allen möglichen sich austesten.
00:23:37: Wie komme ich eigentlich an bei den Älteren?
00:23:39: Wie interagiere ich da auf dem Schulhof, auf dem Pausenhof?
00:23:42: Was mache ich da eigentlich?
00:23:43: Und das sind ja unzählige Erfahrungen, die die Kinder da machen.
00:23:47: Und nicht nur schöne, also da gibt es ja dann auch immer wieder Streit.
00:23:50: Und man merkt, man kommt gar nicht vielleicht so gut an bei irgendwelchen Gruppen, die sich ja dann auch gebildet haben.
00:23:58: Die Kinder, die schon längere Grundschule sind, haben da schon ihre Peer-Crups.
00:24:03: Und wenn man da noch in Keiner drin ist, ist das vielleicht auch erst mal ein ganz schön großer und deren Prozess.
00:24:09: Und eine mega intensive Zeit.
00:24:12: Auf jeden Fall.
00:24:13: Ja.
00:24:14: Wie du sagst, die Kinder gehen von im Kindergarten die größten sein zu in der Schule die kleinsten sein.
00:24:19: Und damit geht schlagartig eine ganz neue soziale Welt auf.
00:24:24: Und das habe ich auch so wahrgenommen, dass das die soziale Entwicklung massiv beschleunigt.
00:24:31: Einfach den älteren Kindern und ihrem Verhalten ausgesetzt sein und da einfach sich ganz viel abschauen und dazugehören wollen und natürlich auch gerne groß sein wollen.
00:24:41: Und da wird dann wahnsinnig viel Verhalten kopiert.
00:24:45: Und gerade diese Klickenbildung gab es bei uns im Kindergarten eigentlich gar nicht.
00:24:49: Da fand man, dass eine Kind am einen Tag ... und am anderen doof, weil es einem das Auto weggenommen hat und dann dritten dann wieder nett.
00:24:57: Aber dieses längerfristige Gehörig dazu, wo Gehörig dazu, das ging mit der Grundschule wahnsinnig schnell los.
00:25:06: Und da kam auch ganz andere Konflikte plötzlich auf.
00:25:08: Also da geht es dann auch los, dass sich eben Rollen verfestigen.
00:25:13: so dass dann ein Kind vielleicht auch schnell einen Ruf als Troublemaker hat und dann eben auch ausgegrenzt wird, also bis hin zu Mobbingerfahrungen.
00:25:24: Das geht dann alles plötzlich los und es kann ganz schön schnell und intensiv sein.
00:25:29: Also wir waren da auch z.T.
00:25:30: erschrocken, wie intensiv das alles auf einmal wird.
00:25:34: Das heißt auch, so eine Eigendynamik annehmen kann.
00:25:38: Und jetzt auf gleich.
00:25:39: Ja, also da muss man, glaube ich, als Eltern echt vorbereitet drauf sein.
00:25:43: dass sich die sozialen Beziehungsgeflechte da ganz schnell verkomplizieren.
00:25:50: Vorhin haben wir von Eigenständigkeit gesprochen oder halt mehr und mehr Eigenständigkeit, die ein Kind auch erlangt in der Schule im Vergleich zur Kindergartenzeit.
00:26:00: Ist ja dann irgendwann auch so die Frage oder die Thematik, die das Kind im besten Fall erlernt, selber auch lernen zu lernen.
00:26:12: Das wird ja immer wichtiger.
00:26:13: Also, Freunde haben ja auch schon drüber gesprochen, dass es vielleicht früher anders war.
00:26:17: Da stand die Lehrerin im Frontalunterricht und hat aufgegeben, was jetzt zu lernen ist.
00:26:24: Heutzutage ist es ja schon so ein Stück weit aufgebrochen, da eingehend, dass es ja auch Modelle gibt oder Methoden, dass das Kind erst mal so die Struktur lernt oder das Fundament und dann aber selber auch ausprobieren kann.
00:26:36: Wie lerne ich eigentlich?
00:26:37: Also ich krieg das immer wieder auch in der Beratung mit, dass es ja auch in der Grundschulzeit schon so Wochenpläne gibt für die Kinder, an denen sie sich orientieren können.
00:26:47: Und als ich das zum ersten Mal gehört habe, war ich fast ein bisschen schockiert, weil ich gedacht habe, ja krass, also jetzt wird so ein kleines Grundschulkind schon damit konfrontiert, sich die Zeit selbst irgendwie zu organisieren und zu überlegen, wann mache ich jetzt welche Aufgabe?
00:27:01: Und ganz so ... Krass ist es ja nicht.
00:27:04: Da gibt es ja auch immer noch eine Anleitung.
00:27:05: Und der Wochenplan wird dann vielleicht auch zu Hause mit den Eltern angeguckt oder auch in der Schule.
00:27:11: Aber das ist ja schon ein erster riesiger Schritt, in so eine gewisse Selbstständigkeit zu gucken, wann erledige ich was, was baut vielleicht auch woauf.
00:27:20: Das ist ja auch schon eine riesige Aufgabe für ein Kind, also sich dazu strukturieren.
00:27:24: Und das ist ja fast schon Zeitmanagement, was ein Kind da lernt.
00:27:28: Ja,
00:27:29: ja.
00:27:29: Und da wird auch relativ schnell relativ viel erwartet von den Kindern in Bezug auf Selbstständigkeit und eben die Selbstorganisation.
00:27:38: Und ich finde es grundsätzlich mega gut.
00:27:41: Aber ich sehe schon auch, dass man aufpassen muss, weil es gibt schlichtweg einfach auch Kinder, die noch mehr Führung brauchen in dem Alter oder grundsätzlich Kinder und auch Erwachsene.
00:27:50: Das kennen wir ja auch nicht jeder.
00:27:53: dazu geboren, sich selber ständig Organisation bieten zu können.
00:27:58: Also, es gibt ja schlichtweg auch Jobs, in denen man halt einfach gar nicht so viele Möglichkeiten hat.
00:28:05: Und es tut manche Menschen ja auch gut, Klarheit zu haben und Struktur.
00:28:09: Und ich glaube, da muss man schon auch gucken, es gibt halt die Kinder, die können das einem einfach nicht, die wollen das aber auch gar nicht, so eine krasse Freiheit zu haben.
00:28:16: Die brauchen mehr Struktur.
00:28:19: Und das ist natürlich eine Mammutaufgabe, finde ich, für Lehrerinnen und Lehrer.
00:28:23: da irgendwie alle auch so ein bisschen im Blick zu haben.
00:28:26: Und auch die Eltern eben.
00:28:28: Also, ja, das ist gar nicht so einfach.
00:28:30: Und so wurde zum Beispiel gesagt, das hat mich überrascht, in der ersten Klasse schon im ersten Elternabend setzt sich bitte nicht zu ihren Kindern bei den Hausaufgaben.
00:28:39: Das sollen die selbst machen.
00:28:40: Und wenn die Probleme oder Fragen haben oder irgendwo nicht weiterkommen, dann sollen sie natürlich zur Verfügung stehen, die Eltern, um eine Hilfestellung zu geben, aber dann eben zu dieser konkreten Frage und sich dann direkt wieder rausnehmen.
00:28:55: Und das fand ich eine spannende Aussage, das so global einfach zu sagen und hat bei uns auch nicht wirklich funktioniert, um ehrlich zu sein.
00:29:03: Wir haben zwei Jungs, die eben ziemlich sprunghaft sind und nicht die beste Konzentrationsfähigkeit haben, gerade bei Dingen, wo sie die eigene Motivation jetzt eben nicht so haben wie Hausaufgaben.
00:29:17: Und da ist das zum Teil gar nicht einfach.
00:29:20: diesen Spakat hinzubekommen.
00:29:22: zwischen dem Begleiten und dem auch immer wieder darauf hinweisen kommen die Aufgabe noch und jetzt machst du die Aufgabe und auf der anderen Seite dann aber eben versuchen diese Selbstständigkeit zu fördern.
00:29:35: Das ist glaube ich der Balanceakt schlechthin in der Grundschulzeit.
00:29:40: Diese Balance die du gerade schon beschrieben hast zwischen Struktur geben als Eltern und Halt geben, aber eben auch Möglichkeiten, das loslassen zu geben und die Selbstständigkeit auch zu fördern des Kindes.
00:29:58: Ich glaube, das ist die Aufgabe schlechthin in Erziehung grundsätzlich, aber auch explizit dann im Grundschulalter, weil es dann halt zum ersten Mal so ganz intensiv wird.
00:30:10: Wie macht man es eigentlich und wie entwickelt sich das Kind eigentlich gut sozusagen.
00:30:16: braucht's mal mehr Struktur oder Hingabe oder mal weniger.
00:30:22: Und das kann sich ja auch total ändern.
00:30:23: Das ist ja auch phasenweise mal anders.
00:30:27: Und manchmal ist es sogar tagesformabhängig.
00:30:30: Ja, absolut.
00:30:32: Und ich glaub, das ist ja ein tägliches Ausbalancieren, das man da zusammen hat als Eltern und als Kind.
00:30:42: Und das erleben wir ja in der Beratungsstelle auch oft.
00:30:45: dass dann Eltern da sitzen und eigentlich gerne hätten, dass man eine Einschätzung abgibt oder sagt, sollen wir mehr Freiheiten geben und lassen?
00:30:55: Oder müssen wir mehr Struktur geben?
00:30:57: Weil sie vielleicht noch gehört haben, dass irgendein Bekannter gesagt hat, ihr müsst halt mehr Struktur bieten oder ihr müsst mehr Grenzen setzen.
00:31:04: Und das ist total flexibel und individuell, glaube ich.
00:31:08: Und das muss immer wieder neu nachjustiert werden und es muss immer wieder neu geguckt werden.
00:31:14: Was passt für den Moment?
00:31:16: Und es ändert sich wirklich ja ständig.
00:31:18: Ja.
00:31:19: Und dann ist eure Antwort wahrscheinlich auch immer kommt drauf an?
00:31:22: Ja.
00:31:23: Leider.
00:31:24: Ja.
00:31:26: Aber wie geht es dann weiter?
00:31:27: Also in so einer Beratung, es gibt ihr für Anhaltspunkte, wie finde ich denn raus?
00:31:32: Wie viel Unterstützung mein Kind jetzt braucht?
00:31:34: Ja, das hast du schon richtig erkannt.
00:31:36: Kommt drauf an ist echt so ein bisschen ein Standardsatz, den man vielleicht so nicht... benutzt aber sich schnell auch denkt.
00:31:42: Oftmals ist ja schon so, dass es für Eltern gut ist zu hören, dass es eigentlich allen Eltern so geht.
00:31:48: Also damit geht es ja schon los, dass man mal schon ganz viel Druck rausnimmt.
00:31:52: Weil oftmals ja auch Eltern dann bei uns aufschlagen, die vielleicht irgendwie geschickt werden.
00:31:58: oder die an uns verwiesen werden, die irgendwie beim Kinderarzt waren oder die schon ganz viel krübeln und sich selbst hinterfragen und natürlich dann denken sie machen was falsch oder mit dem Kind stimmt vielleicht was nicht.
00:32:10: Und dann ist es erst mal gut, der Druck rauszubekommen und zu hören, naja, das ist ein Problem oder eine Situation, die kennen alle Eltern, so erst mal grundsätzlich.
00:32:20: Ja, und dann hat es ganz viel, denke ich, mit ... Reflektionsfähigkeit auch zu tun und zu gucken, was sind so die Haltung, die jeweiligen Eltern Paare auch haben.
00:32:31: Das ist ja auch was, was ganz oft zutage tritt, dass Papa es so sieht, Mama es so sieht.
00:32:37: Und die Eltern sich eigentlich total uneins sind.
00:32:41: Und wir dann als Beratungsstelle auch sagen müssen, naja, gucken sie da mal vielleicht drauf, sie müssen schon auch dem Kind so eine gewisse Struktur geben können als Eltern.
00:32:51: was sie vom Kind eigentlich erwarten.
00:32:54: Weil sonst ist das Kind ja die ganze Zeit so in diesem Konflikt.
00:32:58: Mama hätt es gern so, Papa hätt es gern so.
00:33:01: Beiden kann ich es eh nicht recht machen, weil sie ja unterschiedliche Einstellungen haben.
00:33:06: Und das ist ja total ungesund und total schwierig für alle Beteiligten.
00:33:11: Und daraus resultieren ja ganz oft dann auch Konflikte.
00:33:14: Sowohl unter den Elternteilen, als auch zwischen Elternteil und Kind.
00:33:21: Nur, das ist wirklich ein Fass ohne Boden, könnte man sagen.
00:33:26: Ja, ich glaube, da muss man einfach ein Stück weit als Elternteil auch rausfinden, wie es ist gut, wie passt es auch.
00:33:35: Und da gibt es natürlich Tausend Wege.
00:33:38: Und jede Familie muss irgendwie den eigenen Weg finden und gucken, wie entwickelt sich das Kind dann auch.
00:33:46: wenn wir so und so reagieren.
00:33:48: Ich glaub, das ist auch ganz viel Versuch und Irrtum und Ausprobieren.
00:33:53: Das ist schon auch was, was ich ganz oft versuch, zu vermitteln, zu sagen, na ja, Erziehung von einem Kind ist ausprobieren oft.
00:34:01: Das ist ja nicht so, dass man als Eltern dann da irgendwelche Schulungen macht oder irgendwelche Kurse, und dann weiß man, wie's geht.
00:34:09: Und so geht's uns.
00:34:11: In der Beratungsstelle auch oft, dass man dann so, wenn man untereinander spricht und so, dann hört, wie die einzelnen beratenden Personen mit eigenen Kindern auch ihre Probleme haben.
00:34:21: Also es ist ja nicht so, dass da dann alles reibungslos funktioniert.
00:34:24: Das ist ja schlichtweg nicht so.
00:34:26: Und jedes Kind tickt anders und braucht was anderes.
00:34:30: Und ja, ich glaube, der Schlüssel liegt so ein bisschen in dieser Reflexion zu gucken, was braucht mein Kind, was funktioniert und was funktioniert halt nicht.
00:34:40: und da dann feinfühlig drauf zu reagieren.
00:34:43: Aber es gibt dann nicht die Tipps und Ratschläge, die wir da mitgeben können.
00:34:50: Es gibt keine Patentlösung.
00:34:53: Schade eigentlich.
00:34:54: Ja,
00:34:54: total schade.
00:34:57: Die Not, die manche Eltern da ja auch oftmals mitbringen, ist da ja dann groß, sodass man sich ja nicht wünschen würde.
00:35:02: Man könnte jetzt so irgendwie was auf den Tisch legen und sagen, ja, probieren Sie mal das aus.
00:35:07: Das hilft Ihnen sicher zu.
00:35:09: Fünfzig Prozent zumindest.
00:35:12: Das gibt's halt so nichts.
00:35:15: Ja, also was du gesagt hast, volle Zustimmung erst mal locker machen.
00:35:20: Das ist was, was wir auch lernen mussten und immer noch lernen.
00:35:24: Und ich glaube, das ist ganz wichtig.
00:35:26: nicht
00:35:27: aus den Augen zu verlieren, worüber man da jetzt gerade spricht.
00:35:31: Also gerade zum Beispiel, wenn es eben um Hausaufgaben geht und die Hausaufgaben funktionieren einfach nicht und das ist jeden Tag Konflikt, die Einordnung nicht zu verlieren.
00:35:40: Es geht um Hausaufgaben.
00:35:41: Das ist nicht das Ende der Welt, wenn die nicht gemacht werden.
00:35:46: Und es sollte nie der Konflikt über so etwas zu einem größeren Stressfaktor werden.
00:35:54: als die Sache selbst.
00:35:56: Also den Fehler haben wir lange gemacht, dass wir diesem Glauben verfallen sind, so muss es laufen.
00:36:04: Und wir als Eltern sind in der Aufgabe oder haben die Aufgabe dafür zu sorgen, dass es so läuft.
00:36:12: Und wir müssen unser Kind jetzt in die Lage versetzen, diesen Anforderungen gerecht zu werden.
00:36:18: Und nur dann haben wir unseren Job gemacht.
00:36:20: Und wenn das mit ... Druck nicht funktioniert, brauchen wir mehr Druck.
00:36:25: Da sind wir schnell in eine Sackgasse gerannt.
00:36:28: Um konkret zu sprechen bei uns waren es die Hausaufgaben.
00:36:33: Oder wo wir irgendwann sagen mussten, wir müssen das jetzt erst mal lassen.
00:36:36: Weil der Konflikt um die tägliche Erledigung der Hausaufgaben, klingt uns als Familie.
00:36:43: Der überschattet langsam alles.
00:36:45: Es ist jeden Tag ein Riesendrama.
00:36:48: Egal, wie wir es anfänglich versuchen, ob wir es jetzt mit sanftem Druck oder mit klaren Ansagen oder mit Vielfreiheit, Mitsprache, Mitgestaltung vom Kind versuchen.
00:37:00: Am Ende läuft alles darauf hinaus, dass es ein Riesenkonflikt wird und nicht funktioniert und alle mit dem Nerven am Ende sind.
00:37:09: Da war für uns dann tatsächlich einfach die Antwort in Absprache mit der Lehrkraft.
00:37:14: Natürlich, da sind wir wieder beim Beziehungstreieck.
00:37:16: Zu sagen, Hausaufgaben sind für uns für den Moment gestrichen.
00:37:20: machen wir nicht.
00:37:21: Wir klammern das für den Moment jetzt einfach komplett aus.
00:37:24: Wir diskutieren nicht mehr.
00:37:26: Wenn Hausaufgaben gemacht werden, super.
00:37:28: Und wenn nicht, machen wir da kein Fass mehr auf.
00:37:30: Sondern
00:37:31: wir müssen uns jetzt erst mal anderweitig dem Thema nähern und erst mal herausfinden, wo da die Blockade ist, warum es nicht funktioniert und herausfinden, wie wir da jetzt erst mal grundlegender unterstützen können, um da in eine ganz andere Grundsituation erst mal zu kommen.
00:37:50: Dann schauen wir uns an, wie wir einen Hausaufgabenplan machen und wie wir dahin kommen, dass die Hausaufgaben wieder erledigt werden.
00:37:58: Aber im Moment kann das nicht unser Ziel sein, weil es geht nicht.
00:38:03: Und ich kann mir vorstellen, für euren Sohn war das wahrscheinlich auch ganz schön entlastend, dass er gemerkt hat, dass Mama und Papa da auch eingreifen und irgendwie eine Ansage machen oder wie du gerade gesagt hast, sagen, hey, das ist Thema Hausaufgaben.
00:38:18: Da ziehen wir den Stecker erst mal vorübergehend, weil es nicht anders geht und weil uns das Ganze nicht wert ist, sozusagen.
00:38:26: Also das Thema Hausaufgaben muss jetzt mal in den Hintergrund rücken.
00:38:30: Und wir müssen erst mal wieder gucken, wie wir da dann nach und nach eine Lösung oder einen Umgang damit finden.
00:38:36: Und das passt ja auch wieder total gut in das Dreieck, dass das Kind da auch merkt, es wird nicht über es hinweg entschieden, sondern ... Mama und Papa ergreifen ein Partei für mich in dem Moment, aber zeigen mir trotzdem auch auf, es würde jetzt nicht mein Leben lang so weitergehen können, dass ich quasi vor Hausaufgaben geschützt werde.
00:38:57: Und da sind wir jetzt eben wieder an diesem Punkt, das kommt mir ja als fast schon zu den Ohren raus, dieses Kooperationsdreieck, aber das ist ein perfektes Beispiel, finde ich.
00:39:07: Und ich weiß nicht, ich versuch dann auch in der Beratungsarbeit immer so ... Bildhaft zu sprechen und irgendwie Metaphern und so anzuwenden, weil ich merke, mir tut es total gut und auch manchmal den Eltern, weil man sich es dann irgendwie anders vorstellen kann.
00:39:21: Und ich finde, gerade so, wenn es dann um diese Thematik, Grundschulzeit und Lernen geht, benutze ich gerne so die Metapher von einem Lagerfeuer, weil ich sage, ein Kind, das in die Schule kommt.
00:39:35: Hat ja eine Flamme, das ist brennt eigentlich für Wissen.
00:39:38: Ich möchte was Neues lernen.
00:39:39: Ich bin jetzt so weit, ich hab Lust, mich weiterzubilden, weiterzuentwickeln.
00:39:44: Und dann ist da dieses Fundament da, die Eltern, die dem Kind schon ganz viel beigebracht haben.
00:39:50: Das ist jetzt mal das Holz in meiner Vorstellung.
00:39:53: Die Eltern sind das Holz, dieses Beisteuern.
00:39:56: Und diese Flamme, die das Kind jetzt hat, muss jetzt dieses Lagerfeuer entzünden.
00:40:01: Okay, jetzt jeder, der schon mal Feuer gemacht hat, weiß und das funktioniert manchmal gar nicht so einfach.
00:40:05: Man hat Holz und ein Feuerzeug und will das dann anzünden.
00:40:09: Es braucht irgendwie ja noch anderes dazu.
00:40:12: Sauerstoff, beispielsweise Wind, was vielleicht dann in dem Moment die Schule darstellen kann.
00:40:17: Und nur wenn diese Faktoren irgendwie gut zusammenspielen, also die Flamme vom Kind, das Holz muss irgendwie Das Richtige sein und dann muss da Sauerstoff sein und das Feuer muss quasi Raum kriegen, um sich zu entzünden, wenn man so will, und dann brennt es irgendwann im Optimalfall.
00:40:35: Und es gelingt aber ja manchmal mal besser, mal schlechter, aber es brennt dann irgendwann.
00:40:39: Und es braucht alle drei Faktoren weiterhin.
00:40:42: Also die Eltern müssen weiterhin mitarbeiten, das Holz darf nicht ausgehen.
00:40:46: Es braucht weiterhin Sauerstoff, die Schule muss da liefern, dass es weiter funktioniert.
00:40:52: Und das Kind, die Flamme, das Feuer kann dann lodern.
00:40:56: Und ich find's ein ganz schönes Bild, weil ich mir dann auch immer wieder schon gedacht hab, naja, dann ist es bei dem Feuer ja auch so, dann kommt irgendwie mal zu viel Wind.
00:41:04: Die Schule will zu viel irgendwie und dann ist das eigentlich ja nicht gut fürs Feuer.
00:41:10: Das wird dann eher so
00:41:12: rot
00:41:12: auszugehen, genau.
00:41:14: Und man merkt dann alles zu viel.
00:41:16: Es braucht irgendwie wieder ein bisschen weniger vom Sauerstoff und vom Wind sozusagen.
00:41:21: Und das passiert aber.
00:41:24: Also das kennt ja auch jeder, der mal Feuer macht.
00:41:26: Das brennt ja nicht gleichmäßig ab in aller Regel.
00:41:30: Und so ist ja in der Schule auch.
00:41:31: Es gibt immer wieder mal Durststrecken oder Phasen, wo es nicht so toll läuft.
00:41:36: Was aber völlig normal ist und das heißt überhaupt nicht, dass dieses Feuer deshalb erlischt.
00:41:40: Das Feuer brennt ja trotzdem weiter, wenn man es gut beobachtet und die Teile dazu fügt, die es braucht.
00:41:48: Deshalb finde ich das irgendwie so eine ganz schöne Vorstellung oder eine schöne Metaphe.
00:41:52: Ich finde die ganz passend eigentlich.
00:41:55: Ja, das ist ein schönes Bild.
00:41:57: Und man muss einfach immer im Auge behalten, was jetzt gerade gebraucht wird.
00:42:01: Genau.
00:42:02: Das Meer ist oder weniger.
00:42:04: Und die gut gemeinte Intervention kann halt auch schnell der Eimer kaltes Wasser sein, wenn es nicht die richtige ist und wenn es gerade nicht passt.
00:42:14: Genau, um vielleicht auch nochmal beim Thema Hausaufgaben zu bleiben, weil das ja jetzt auch ein Thema war, das euch total beschäftigt hat.
00:42:20: Und das ist ja wirklich auch ein Thema, was auch bei uns ganz oft landet in der Beratungsstelle.
00:42:26: Immer wieder merkt man, da kommen Eltern erzählen von irgendwelchen Symptomen, die das Kind vielleicht hat.
00:42:34: Und Auffälligkeiten, vielleicht werden die Eltern sogar von der Schule geschickt, dass die Schule sagt, gehen Sie doch da mal zum Beratungsstelle und schauen Sie drauf.
00:42:42: Und es kommt dann ganz oft auch raus, wo irgendwie die Thema Ausaufgaben ist tatsächlich ganz Großes.
00:42:49: Und für viele Eltern ist das ja auch immer noch so ein bisschen diese Denke, dass ... die Erledigung von Hausaufgaben und vielleicht dann auch gute Noten, fast schon so eine Art Maßstab sind für den älterlichen Erfolg.
00:43:03: Ja.
00:43:04: Also nicht nur Maßstab für Erfolg des Kindes, sondern auch haben wir das Kind gut erzogen, bringen wir dem Kind was bei.
00:43:10: Und das ist ja wirklich eigentlich totaler Quatsch.
00:43:13: Absolut.
00:43:15: Aber ich kann natürlich total verstehen, dass man als Eltern manchmal so diese Überlegung hat oder dass man das so in sich hat, dass man denkt, Ich messe mich daran, weil ich möchte das Beste fürs Kind und ich stecke da ganz viel Energie rein und ich möchte alles geben, dass das dem Kind gut geht und dass das Kind sich weiterentwickelt.
00:43:33: Man kann aber trotzdem scheitern.
00:43:36: Und in dem Zusammenhang finde ich es auch noch mal wichtig zu überlegen, weil Eltern oftmals dazu neigen, wenn man dann so fragt, ja, wie unterhalten sie sich da mit ihrem Kind über Schule?
00:43:47: Also auch in der Grundschulzeit.
00:43:49: Dann kommt der oft so dieses Gespräch zu Tage.
00:43:52: Man ist beim Essenstisch irgendwie und fragt, was habt ihr heute gelernt, was habt ihr heute gemacht?
00:43:58: Was behandelt ihr gerade?
00:44:00: Gab's irgendwie Testzurücknoten, dieses übliche?
00:44:05: Und meine Haltung ist da, das ist, ich finde das zu wenig, weil ich finde es viel interessanter, viel offener zu fragen, wie war der Tag heute?
00:44:13: Was gab's?
00:44:14: Was ist in der Pause gewesen?
00:44:16: Was hast du gemacht?
00:44:18: Habt ihr was gespielt?
00:44:19: Also nicht nur dieser Fokus, wie du gerade gesagt hast, auf Erfolg, auf Leistung.
00:44:24: Also was hast du erbracht?
00:44:25: Oder was habt ihr heute gelernt?
00:44:27: Sondern halt auch grundsätzlich, wie war eigentlich dein Tag?
00:44:30: Ich finde, das kommt manchmal zu kurz, weil die Eltern haben Interesse, was passiert gerade inhaltlich in der Schule.
00:44:36: Das ist ja völlig klar und das ist auch wichtig, aber auch nicht zu außer Acht zu lassen oder nicht zu verlieren den Blick für, wie geht es dir überhaupt auch?
00:44:46: Weil es ist manchmal ja wirklich so, dass dein Eltern klar wird, ja stimmt, wir sprechen eigentlich nur noch über den Inhalt der Schule.
00:44:53: Wir sprechen eigentlich ganz wenig nur noch über ... Alles drum herum irgendwie.
00:44:57: Schön und gut, du hast eine Drei-Plus rausbekommen.
00:44:59: Aber wie geht es dir damit?
00:45:00: Wie fühlst du dich dabei?
00:45:01: Genau, zum Beispiel.
00:45:02: Bist
00:45:04: du stolz drauf oder findest
00:45:05: du es?
00:45:06: Genau.
00:45:07: Also
00:45:07: was ich sagen möchte ist, das einzelne Ereignis wird oft zu wichtig genommen, aber die Gesamtsituation kann man gar nicht wichtig genug nehmen.
00:45:17: würde ich aus meiner Erfahrung raus eben auch dafür plädieren, da wirklich sensibel zu sein und dann lieber einmal zu oft mit der Lehrkraft ins Gespräch gehen und nachfragen, wie sehen Sie das?
00:45:28: Fühlt sich mein Kind grundsätzlich wohl in seiner Haut, in der Schule?
00:45:32: oder gehen wir da gerade in eine Richtung, die schwierig werden könnte, wo wir vielleicht frühzeitig jetzt mal schauen sollten, wie können wir da gegensteuern, gegebenenfalls eben auch mit externer Hilfe?
00:45:44: Also es gibt den Schutzpsychologischen Dienst, es gibt die Schulsozialarbeit, da gibt es in den meisten Schulen Personen, deren Aufgabe es ist, da in den ersten Schritten zu unterstützen und mal so eine Einordnung zu machen und gemeinsam mit den Eltern eben zu überlegen, an wen wende ich mich, sollte ich mich jetzt an jemanden wenden.
00:46:04: Wir haben richtig gute Erfahrungen gemacht mit externer Hilfe.
00:46:09: Find ich voll schön, ja.
00:46:12: Ja Schwer, vielen Dank fürs Gespräch.
00:46:14: Hat mir großen Spaß gemacht.
00:46:16: Ja, danke, Florian.
00:46:17: Ich fand es auch wirklich ein gutes, schönes Gespräch.
00:46:21: Ja, war sehr nah an mir dran dieses Mal.
00:46:24: Das war sehr spannend.
00:46:25: Schön, dass du hier warst.
00:46:27: Vielen Dank für die Einladung.
00:46:29: Das war die Grundschulfolge von Hört euch stark dem Podcast der Caritas Bodensee oberschwaben.
00:46:35: Vielen Dank fürs Zuhören.
00:46:37: Ich hoffe, euch hat es ähnlich viel Spaß gemacht wie uns.
00:46:39: Und wir hören uns in der nächsten Folge wieder.
00:46:41: Tschüss.
00:46:41: Ciao.
00:46:48: Hört euch stark, wird produziert von der Caritas Bodensee Oberschwaben
00:46:52: und unterstützt
00:46:53: von der deutschen Fernsehlotterie.
00:47:01: Weitere Infos und alle Folgen gibt es unter macht
00:47:04: euch stark.com
00:47:05: und überall
00:47:05: wo es Podcasts gibt.
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