Aufwachsen 4 – Pubertät I
Shownotes
In dieser Folge wollten wir eigentlich über Pubertät sprechen – über Abgrenzung, Orientierung und all das, was Eltern in dieser Zeit oft ratlos macht. Doch unser Gespräch nimmt schnell eine unerwartete Wendung: Statt jugendlicher Auflehnung treffen wir auf zwei junge Männer, die mit bemerkenswerter Klarheit und Verantwortungsbewusstsein über ihr Leben sprechen. Es geht um Reife, Engagement und den Mut, eigene Wege zu gehen – und darum, was es braucht, damit junge Menschen so wachsen können.
Die Familienberatung der Caritas Bodensee-Oberschwaben findet ihr hier.
HörtEUCHStark wird unterstützt von der Deutschen Fernsehlotterie.
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00:00:02:
00:00:19: Hallo und herzlich willkommen zu.
00:00:21: hört euch stark und heute mal wieder ich sage es in letzter Zeit immer öfter mit einer für mich besonderen Folge.
00:00:27: Wir sind nämlich heute zu viert im Studio und sprechen über das Thema Pubertät und zwar mit meiner wunderbaren Kollegin Nicole, die ihr auch schon dass ein oder andere mal im Podcast gehört hat.
00:00:41: Und zwei jungen Gästen, nämlich dem Emre und dem Elias.
00:00:45: Emre ist zwanzig Jahre alt,
00:00:47: ihr ist siebzehn.
00:00:49: Richtig.
00:00:50: Cool, dass ihr hier seid, hallo.
00:00:51: Servus, freut uns.
00:00:52: Danke, dass Sie da sein dürfen.
00:00:53: Danke für die Einladung.
00:00:55: Ich find's ganz schon super, dass wir junge Menschen gefunden haben, die Lust haben, mit uns über so ein Thema zu sprechen.
00:01:01: Ja, umso mehr freu ich mich, dass wir heute hier sind und bringt mich direkt zu meiner ersten Frage.
00:01:06: Erzähl doch mal kurz, wo steht ihr denn gerade so im Leben?
00:01:08: Was macht ihr gerade?
00:01:09: Was habt ihr gemacht?
00:01:10: Wo seid ihr denn gerade?
00:01:12: Ja, also ich bin jetzt gerade dabei, mein Abitur zu machen.
00:01:15: Ich bin jetzt in der elften Klasse und nebenbei habe ich jetzt zwei Jahre lang mich politisch engagiert im Jugendparlament und auch im Kreis Jugendrat sowie in der Jugendunion, also die Jugendorganisation der CDU.
00:01:27: Währenddessen hatte ich auch noch eine Arbeitsgemeinschaft gegründet.
00:01:30: Das ist ein Formel eins Team.
00:01:32: Wir arbeiten zu sechst an dem Wettbewerb Formula One in Schools und entwickeln so Miniatur Formel eins Autos und müssen uns dann auch um das Marketing kümmern.
00:01:41: Und alles drum und dran.
00:01:43: Und jetzt aktuell bin ich dabei Richtung Start-up, in die Richtung was zu machen und das Ganze auch auf Social Media zu dokumentieren, genau.
00:01:51: Also die Aktivitäten von dem typischen siebzehnjährigen.
00:01:54: Genau, richtig.
00:01:54: Was
00:01:54: man halt so macht.
00:01:55: Ja, richtig.
00:01:56: Also näher oder weniger.
00:02:00: Ja, eher weniger.
00:02:01: Wow, okay.
00:02:03: Beeindruckend.
00:02:04: Ja, danke schön, danke schön.
00:02:05: Und demnächst geht es in die USA, habe ich gerade gehört.
00:02:08: Richtig.
00:02:08: Ja, also morgen fliege ich schon los, genau.
00:02:11: Und dann kann ich eben da nochmal... Ganz viele verschiedene Einblicke bekommen aus der USA.
00:02:17: Auch mal was geht denn vor Ort in der Politik ab?
00:02:20: und auch in Unternehmen Einblicke genießen, mehr oder weniger auch mit Studenten zu sprechen.
00:02:27: Vielleicht mal in Zukunft was in der USA zu machen.
00:02:31: Einfach mal ein bisschen Gespür dafür zu bekommen.
00:02:33: Wow, okay.
00:02:34: Krasses Ding.
00:02:37: Kannst
00:02:37: du mithalten?
00:02:38: Schwer zu top, ne?
00:02:40: Ich versuch mal nachzulegen.
00:02:41: Ja, ich bin ja zwanzig Jahre.
00:02:43: Ich hab schon mein Abi hinter mir.
00:02:45: Ich studiere jetzt schon an der Zeppelin-Universität Soziologie, Politik und Wirtschaft.
00:02:49: Das ist so ein Dreier-Studiengang mit meinem Schwerpunkt-Studium auf Corporate Management of Economics.
00:02:55: Das hört sich cooler an, als es ist.
00:02:57: Es ist eigentlich nur ... Management bisschen BWL und das war schon und hört sich halt ein bisschen besser an.
00:03:03: Ja und beim Jugendparlament bin ich da der Vorstandsvorsitzende und auch jetzt kürze ich erst Mitglied im ersten Landesjugendbeirat von Baden-Württemberg.
00:03:11: Wir dürfen da die Landesregierung zu jugendpolitischen Themen beraten.
00:03:16: Da war jetzt auch letztens eine Landesjugendkonferenz die zweite und da gab es auch so ein hübsches Video, wo ich da mit moderieren durfte.
00:03:24: solche Dinge mache ich, versuche mich einfach politisch zu engagieren und habe da auch sehr viel Spaß dabei.
00:03:29: Okay.
00:03:32: Und du, was machst du, Nicole?
00:03:33: Ja, ich arbeite bei der Karitas-Bohnensee-Oberschwaben in der Erziehung der Jugend- und Scheinungsberatung.
00:03:39: Ich bin mit einer Kinderschriftung als Teamleitung.
00:03:44: Ich bin noch Projektkoordinatorin von diesem ganzen Projekt.
00:03:47: Macht euch stark.
00:03:47: Dass es jetzt seit Jahrzehnt, zwanzig-einundzwanzig im Bundesseekreis gibt.
00:03:51: Heute werde ich mich mit euch ein bisschen über das Thema Jugend und Pubertät unterhalten.
00:03:56: Und werden sehr gerade vorhin schon davon, dass die Lebensphase Jugend heute bis zum Alter von ... und ich es einfach sehr spannend finde, das Thema Jugend noch mehr in den Fokus zu nehmen, weil ich den Eindruck habe, dass die Lebensphase Jugend in ziemlich vielen gesellschaftlichen Bereichen in den letzten Jahren ziemlich ins Hintertreffen gekommen ist und häufig auch beangeboten und so weiter einfach vergessen wird.
00:04:22: Sprichst du da von Corona auch oder siehst du da so generell eine Entwicklung dahin?
00:04:26: Corona hat das Ganze meines Erachtens noch verstärkt.
00:04:29: Aber auch schon die Jahre davor habe ich gemerkt, es gibt immer weniger Treffpunkte für Jugendliche.
00:04:36: Es gibt ganz viele Klischees, die über Jugendliche einfach vorhanden sind.
00:04:41: Gleichzeitig habe ich mich dann auch in meiner Masterarbeit mit dem Thema Jugend intensiv auseinandergesetzt.
00:04:47: Da ist mir erst noch mal so bewusst geworden, was Jugend eigentlich auch noch mal so bedeutet.
00:04:51: Und Pubertät an sich ist ja ein Aspekt von Jugend.
00:04:54: bedeutet ja zumindest nach den wissenschaftlichen Grundlagen eigentlich, dass es rein die körperliche Veränderung ist.
00:05:01: Und es gibt ja aber auch noch eben die psychische Ebene und auch die soziale Entwicklungsebene, wo da einfach eine entscheidende Rolle spielt.
00:05:09: Gerade auch dieser Partizipationsbereich, den ihr zwei jetzt gerade schon angesprochen habt, also dieses politische Engagement, aber auch ehrenamtliches Engagement und so weiter, dieser Beteiligungsbereich.
00:05:20: hat laut den Studien in den letzten Jahren bei Jugendlichen erheblich abgenommen, unter anderem auch, weil sie sich immer weniger gehört und gesehen gefühlt haben?
00:05:29: Dann seid ihr beiden ja grad mal so gar nicht repräsentativ, wenn wir diese Entwicklung Glauben schenken.
00:05:35: Aber nehmt ihr das auch so wahr, könnt ihr da mitgehen, dass es an Räumen fehlt und dass auch so die Detailhabe von jungen Menschen weniger wird?
00:05:44: Was ich sagen kann ist, wir haben das Problem, dass wir keine Lobby haben oder die Lobby, die wir haben bei den Politikern und Politikern ist einfach klein und nicht sehr einflussreich.
00:05:56: Wir haben keine starken Finanzmittel und wir haben auch noch das zusätzliche Problem des demografischen Wandels.
00:06:03: umgedrehte Gesellschaft, quasi wenn man sich das wie so ein Dreik vorstellen würde, wo eigentlich ja ganz viele junge Menschen ja unten sein sollten und die Basis bilden und weniger alte Menschen.
00:06:13: Das hat sich ja jetzt gedreht durch auch medizinische Innovation und so weiter.
00:06:17: Und deswegen ist es jetzt so, dass nicht unsere Stimmen nicht zählen, aber im prozentualen Vergleich weniger.
00:06:24: Und dadurch, das macht sich ja auch bemerkbar.
00:06:27: Vor allem vor Ort, wenn es dann jetzt um diese Jugendtreffs geht, die du ja angesprochen hast, Da haben einfach ältere Leute mehr Einfluss, weil sie einfach mehr sind, vor allem in der Stadt wie hier am Bodenseekreis in Friedrichshafen, wo wir jetzt herkommen.
00:06:41: Es ist generell ein wenig schwierig, aber was ich auch vor allem sehe, was dadurch passiert, durch meine Tätigkeit im Landesjugendbeirat, da hatten wir sehr viel Zugang zu der Universität Stuttgart, die da die Jugendstudie Baden-Württemberg gemacht hat und da geht es eben darum, also diese Politikverdrossenheit macht sich da richtig deutlich, dass ganz viele Jugendliche das Vertrauen in die Demokratie nicht verloren haben, aber eben viele Dinge nicht mehr so sehen wie früher Jugendliche es gesehen haben, sagen wir mal so.
00:07:11: Und das macht sich dann eben auch bemerkbar.
00:07:13: Ich merke es auch, dass so ein bisschen das Ehrenamt... abnimmt.
00:07:17: Ich glaube aber, das ist so wichtig.
00:07:19: Also ich glaube wirklich daran, dass Ehrenamt sehr wichtig ist.
00:07:21: Ehrenamt begleitet mich schon seitdem ich klein bin.
00:07:23: Das war mir immer wichtig und ich werde es auch immer weiterhin machen, weil es ein Teil von meinem Leben geworden ist und ich es halt für sehr, sehr wichtige achte.
00:07:30: Was ich so bemerke ist, dass die meisten Jugendlichen das Gefühl haben, dass sie nicht gehört werden oder auch nicht wissen genau, wie man sich den am besten einbringt in diese Gesellschaft.
00:07:43: Also es ist schon sehr, sehr schwierig oder eine große Herausforderung als junger Mensch.
00:07:47: Und ja, deshalb kämpfe ich auch.
00:07:49: Deshalb möchte ich jetzt auch alles teilen sozusagen und Einblicke geben.
00:07:52: Ich habe auch mit einigen schon darüber gesprochen.
00:07:55: Ich bin auch tatsächlich in diese Politik schiene reingerutscht durch Emre.
00:07:59: Und ich glaube, es ist ganz wichtig, einfach mit den jungen Menschen zu reden, ganz persönlich mit denen zu reden, um den einfach diese persönlichen Einblicke und diese Chancen zu zeigen.
00:08:10: Es gibt dennoch aber einige Jugendliche, die sich engagieren wollen oder die schon bereits tun, tatkräftig.
00:08:16: Also ich bin jetzt in einigen jungen Initiativen unternehmerisch gesehen, politisch gesehen und da trifft man einfach sehr, sehr viele coole junge Leute, die da Bock drauf haben, was zu bewegen und Bock drauf haben, sich einzubringen.
00:08:27: Also es ist nicht so, dass man die Hoffnung komplett verlieren sollte und kein junger Mensch hat mehr Lust, sich einzubringen oder ehrenamtliches Engagement, aber man sollte auf jeden Fall schauen, dass man das beibehält oder das auch unterstützt.
00:08:40: Jetzt seid ihr ja die rühmliche Ausnahme, in dem ihr euren Weg da reingefunden habt in die Partizipation, in die Teilnahme an der Gesellschaft.
00:08:49: Wie habt ihr das dann gemacht?
00:08:50: Was war bei euch der Türöffner?
00:08:53: kommt ihr da aus einer privilegierten Ecke, sodass das Ganze natürlich für euch geklappt hat?
00:08:57: Oder was hat euch da reingebracht?
00:08:58: Also bei mir war das so, tatsächlich steckt es schon ein bisschen in der Familie.
00:09:02: Also ich glaube, es ist sehr auch abhängig, wie die Familie zu ehrenamtlichen Engagement oder Initiative steht.
00:09:08: Wenn man halt in der Familie schon sozusagen dieses ehrenamtliche Engagement vorfindet, ist es natürlich einfacher, da reinzukommen, weil man damit aufwächst und das direkt sieht, bzw.
00:09:17: auch die Wichtigkeit so direkt vermittelt bekommt von den Eltern.
00:09:22: Bei mir war es halt immer so, meine Eltern oder meine Mutter auch hat sehr, sehr viel gemacht mit mir und ich kann mich jetzt noch erinnern als kleines Kind immer so paar Zauber-Shows gemacht, vorgeführt.
00:09:33: im Krankenhaus, auf Geburtstagen, also auf ganz verschiedenen Events.
00:09:36: Und ja, deshalb bin ich da ziemlich einfach reingekommen.
00:09:39: Ich glaube, es ist schwieriger, wenn man es nicht direkt in der Familie findet.
00:09:43: Aber ich glaube dennoch, dass man einen Weg oder einen Zugang findet, gerade auch über die Schulen.
00:09:48: Die Schulen bemühen sich da schon.
00:09:50: Ich bin ja aufs Jugendparlament über die Schule gekommen, als Emre bei uns im Klassenzimmer war und das Ganze vorgestellt hat.
00:09:57: Aber ich glaube, da ist auf jeden Fall noch Luft nach oben, weil Jeder geht in die Schule, um diese Chancengleichheit zu ermöglichen und diese Möglichkeit, die Einblicke zu genießen.
00:10:08: Auf jeden Fall sollte die Schule sich vielmehr auch darauf konzentrieren, diese Möglichkeiten zu präsentieren, damit wirklich das Ganze an alle sozusagen rausgeht und nicht nur speziell privilegierte Familien oder die schon da sind.
00:10:23: in diesem sozialen Engagement, weil ich persönlich muss auch sagen, dieses soziale Engagement hat mir persönlich auch einiges gebracht, weshalb ich jedem empfehlen kann, weil man so viel über sich selber auch lernt und ist einfach eine schöne Sache.
00:10:34: Also man kann auch selber sehr viel davon mitnehmen, indem man auch einfach andere unterstützt und politisch, aber auch in allen Gebieten.
00:10:43: Okay, also dann war es bei dir hauptsächlich das Elternhaus, die schon viel vorgeprägt haben und über die Schule kam der Zugang.
00:10:49: Aber das ist natürlich auch freiwillig.
00:10:51: Da muss man ja schon erst mal auch in dem Mindset sein, dass man so ein Emre davor sich reden hört und sich denkt, ja, cool, mach ich mit.
00:10:59: Da kann ja die Reaktion genauso gut aus sein.
00:11:02: Nee, danke, lass mal.
00:11:04: Das freut mich auch sehr.
00:11:06: Ja, bei mir ist es tatsächlich so.
00:11:09: Meine Eltern sind ja aus der Türkei eingewandert, auch sehr jung.
00:11:12: Mein Vater arbeitet jetzt bei ZF, meine Mutter ist Ezierin.
00:11:15: Und es war jetzt tatsächlich so, dass sie sich jetzt nicht so sehr in den Strukturen hier auskannten.
00:11:21: Dementsprechend hatte ich da jetzt noch keine Vorerfahrungen mitbekommen durch meine Eltern und hab dann tatsächlich selber in der Corona-Phase als alle Schulen hier vor allem am Bonseckkreis nicht mehr so viel Unterricht gemacht haben quasi und dann alles runtergefahren haben und man nur noch, wenn überhaupt remote von zu Hause Online-Unterricht hatte, war ich da eben und hatte tatsächlich das, das ist ein bisschen lustig.
00:11:46: Ich hatte einfach einen Traum, dass ich als Politiker vom Brandenburger Tor stehe und eine Rede halte.
00:11:52: Und ich wusste irgendwie in meinem Traum, ich war Politiker, das weiß ich noch.
00:11:56: Und dann bin ich tatsächlich am nächsten Tag aufgewacht und dachte mir, okay, irgendwie, ich werde jetzt was machen.
00:12:02: Und hab dann geschaut, wie ich irgendwie mich hier engagieren kann.
00:12:05: Und hab dann gesehen, es gibt das Jugendparlament und man hat da Vertreter im Stadtrat.
00:12:11: oder im Gemeinderat.
00:12:12: Und deswegen dachte ich mir, dann schaue ich mal, wie ich da hinkommen könnte und dann muss ich da schauen wegen der Altersbeschränkung und so weiter und so fort.
00:12:20: Habe ich ein bisschen recherchiert und habe mich dann einfach dazu entschlossen, mitzumachen.
00:12:25: Und so bin ich da eigentlich überhaupt reingekommen.
00:12:27: Dann hatte ich noch eben die Schülersprecherrede.
00:12:29: Das macht heute ist ja Ideaschülersprecher am Kalmarbach Gymnasium.
00:12:33: Davor war ich es mal.
00:12:35: Und dann habe ich so einen Plan quasi gemacht, wie ich da ins Jugendparlament kommen, Vorschatzvorsitzender werde.
00:12:40: Ja, es war so, dass ich, ich hatte anderthalb Jahre Zeit.
00:12:43: Das war die Zeitspanne bis zur nächsten Wahl, die ich mir selber gegeben habe als Schildersprecher und habe dann eben viele Bücher gelesen, wie man reden hält, weil ich wusste das einfach nicht, habe das auch nie mitbekommen.
00:12:54: von irgendjemandem, der mich da irgendwie rangenommen hat quasi und ganz viele Psychologiebücher, wie man sich gibt, wie man redet, wie man sich da hinstellt einfach.
00:13:03: Hab das tatsächlich auch anderthalb Jahre geübt.
00:13:06: Natürlich nicht jeden Tag, aber halt sehr, sehr oft.
00:13:09: Und habe dann eben meine Rede gehalten und hatte dann den Plan, wenn ich dann Schülersprecher werde, etwas einzuführen an meiner Schule, die mich dann in Friedrichshafen sehr bekannt macht.
00:13:18: Und dann gab es so eine Art Schnitzelwecken, die es mal früher an unserer Schule gab.
00:13:23: Und ich dachte mir, ich führ das mal wieder ein.
00:13:26: und nennen das aber nicht nur Schnitzelwecken, sondern Jilmaswecken.
00:13:29: Dann habe ich das einfach nach mir benannt, um auch ein bisschen die Popularität zu steigern und den Friedsarfen bekannter zu werden.
00:13:35: Es hat dann auch alles tatsächlich funktioniert.
00:13:37: Ich wurde Schülersprecher, ich habe das dann auch eingeführt und dann kannten die mich im Jugendparlament schon und dann wurde ich direkt Vorsitzender.
00:13:45: Mit sechzehn war das und jetzt bin ich in meiner zweiten Amtszeit.
00:13:49: Und es freut mich auch sehr, dass jemand, wie Ilias da dann auch mitmacht, ergeht da auch seinen ganz eigenen Weg und ich bin mir sicher, dass dann auch andere da auch mitgehen werden.
00:13:58: Nicole, wen hast du da mitgebracht?
00:14:01: Ja, ich habe gar nicht mehr mitgebracht.
00:14:04: Tatsächlich, meine Chefin hat dich, Ilias, glaube ich, im Integrationsberat in Friedrichshafen angesprochen, ob ihr nicht Lust hättet, eben mitzumachen.
00:14:10: Und ich bin auch gerade sehr fasziniert, weil ... Ich glaube, man muss sich einfach bewusst sein, dass es nicht gang und gäbe ist, dass sich alle so politisch oder dann auch ehrenamtlich engagieren.
00:14:22: Und trotzdem finde ich es einfach beeindruckend, wie ihr das macht, neben all den anderen Themen, die ja so diese Lebensphase einfach auch mitbringen.
00:14:31: Also das finde ich schon sehr beeindruckend.
00:14:33: Es sind einfach so viele Themen, die ja da sind, die eine Rolle spielen.
00:14:36: Und gleichzeitig, Elias, hast du auch gesagt ... dass sich das ganze Engagement auch ihren auch persönlich weitergebracht hat.
00:14:43: Und genau das ist ja auch eine Aufgabe, sage ich jetzt mal, eine Entwicklungsaufgabe in der Lebensphase Jugend, eben die eigenen Normen und Werte herauszufinden, um zu einer sozialfägen Persönlichkeit heranzuwachsen, die ein Stück weit von der Gesellschaft
00:14:57: auch
00:14:58: überspitzt gesagt akzeptiert und toleriert auch wird.
00:15:02: Und da gibt es durchaus auch sehr viele
00:15:04: Hürden,
00:15:05: die zu nehmen sind und ist nicht selbstverständlich.
00:15:08: dass man so einen positiven Weg auch begehen kann.
00:15:11: Und gleichzeitig finde ich es auch spannend zu hören, dass Emre, du den Elias so ein Stück weit auch mit deiner Motivation, die du da mitgebracht hast, einfach auch angesteckt hast und ihn da auch mitgezogen hast, was ja auch so diesen Bereich Freundschaft und Bindung, sag ich jetzt mal, der in der Jugend auch einfach eine große Rolle spielt, entscheidend ist.
00:15:30: Da sieht man auch einfach, wie entscheidend es ist, wenn man ein gutes soziales Umfeld, zeige ich jetzt mal, hat.
00:15:35: Und natürlich, was ist immer gut, das ist relativ.
00:15:37: Und das muss man auch immer abwägen.
00:15:39: Und gleichzeitig kann man einfach sehen, wenn man da von positiv einflussnehmenden Menschen umgeben ist, dann kann es durchaus in eine gute Richtung laufen.
00:15:52: Es ist auch wirklich wie so ein Domino, also wenn man da einmal anfängt, dann muss man schauen, dass man nicht zu viel macht.
00:15:57: Wie ich jetzt zum Beispiel, ich muss mir jetzt wirklich überlegen.
00:15:59: Was mache ich weiter?
00:16:01: Was muss ich aufhören?
00:16:02: Weil wie gesagt, man hat dann eben noch nebenbei ganz viele Sachen, um die man sich auch kümmern muss.
00:16:08: Die Familie, die Schule, das sind auch ganz wichtige Sachen, die man nicht außen vorlassen darf.
00:16:13: Genau, also da muss auch wirklich alles passen und man muss halt auch, das merke ich jetzt gerade auch, ziemlich organisiert sein, was mir auch am Anfang ganz schwer gefallen ist, wenn man eben auf einmal so viele Termine hat, die man nachgeben muss und auch mehrere Verpflichtungen oder auch Verantwortung, die man übernehmen muss.
00:16:30: Das ist eine Sache, mit der ich bis heute noch kämpfe.
00:16:34: Ja, also dieses Entscheidungen treffen.
00:16:37: Was kann ich mir zumuten?
00:16:38: Was ist zu viel?
00:16:39: Was ist aber vielleicht auch in einem Moment zu wenig für mich?
00:16:43: Ich glaube, das ist auch etwas, was man wirklich in dieser Lebensphase jugend lernt und auch lernen muss.
00:16:49: Wo sind meine eigenen Grenzen auch?
00:16:51: Und was kann ich mir zumuten?
00:16:54: Was passt zu mir und meiner Persönlichkeit auch?
00:16:57: Und möchte ich mich darin sehen?
00:16:59: oder möchte ich mich da ein Stück weit auch einfach nicht drin sehen.
00:17:02: Ich glaube, das ist schon auch sehr entscheidend.
00:17:04: Richtig.
00:17:05: Und noch eine Sache, die ich noch hinzufügen möchte.
00:17:07: Und zwar, man beschäftigt sich auch mit ganz... anderen Problemen, die man so sonst im Alltag nicht vorfindet.
00:17:13: Also gerade durchs Ehrenamt, gerade durch so politische Initiativen hat man die Chance, ganz anders zu denken und zu überlegen.
00:17:22: Beziehungsweise man hat frühzeitig Probleme, die auf einen zukommen, die präventiv sozusagen für die Zukunft gut sind.
00:17:30: Also zum Beispiel, dass man eben dann irgendwelche Termine und Verpflichtungen hat.
00:17:33: um die man sich dann selber kümmern muss und nicht z.B.
00:17:36: von irgendeinem Lehrer übernommen werden in der Schule.
00:17:39: Also es sind auch ganz andere Sachen und Probleme, die auf einen zukommen, von dem man eben lernen kann, was eben gerade in der Pubertät so wichtig ist, wenn man diese ganzen Probleme schon sehr, sehr früh sozusagen sieht.
00:17:51: Also das Bild, das ihr hier zeichnet, ist ja quasi das... optimales Szenario, wie man unbeschadet und ohne größere Schwierigkeiten so durch diese Lebensphase der Pubertät durchkommt.
00:18:05: Ganz klare Ziele, ihr seht einen Weg vor euch, ihr seht euch selbst wirksam.
00:18:10: Ihr merkt, dass euer Handeln eine Auswirkung haben kann.
00:18:13: Also diese empfundene Hilflosigkeit, gegen die kommt man damit natürlich sehr gut an.
00:18:18: Ihr seid umgeben von Menschen, die als Rollenvorbilder dienen können, seid da in einem super sozialen Netz unterwegs.
00:18:27: Also ich werde auch noch fragen, was es für Schwierigkeiten gibt oder gab.
00:18:31: Also so leicht lasse ich euch hier nicht raus.
00:18:33: Aber das ist ja eigentlich genau das, was man sich wünscht.
00:18:37: Und jetzt stellt sich mir aber die Frage, wo liegt der Unterschied zwischen Sonnenszenario und dem Jugendlichen, der mit dreizehn feststellt, dass Alkohol ganz schön geil ist und die nächsten acht Jahre mit Kornen verbringt.
00:18:49: Da würde ich jetzt mal zu meiner Kollegin Nicole schauen und fragen, wo siehst du da jetzt die größten Hebel, was den Unterschied ausmacht?
00:18:57: Also spannend ist tatsächlich die Frage, wie kommt es dazu?
00:19:02: Also wie kommt es dazu, dass es so eine Bandbreite von Es läuft gut und ich komme unbeschadet durch oder eben auch nicht.
00:19:08: Ich glaube, tatsächlich eine entscheidende Rolle spielt ein Stück weit das soziale Umfeld und die soziale Herkunft einfach auch.
00:19:15: Und gleichzeitig aber auch diese eigenen Ansprüche, die ich an mich selber habe.
00:19:20: Also was habe ich für Erwartungen?
00:19:21: Was habe ich für Ansprüche an mich selber?
00:19:24: Kann ich damit umgehen?
00:19:25: Also wie gehe ich auch in Großes?
00:19:28: Wie gehe ich mit Druck um, wie gehe ich mit Erwartungen um, die einfach an mich herangetragen werden?
00:19:34: Bin ich ein Mensch, der das gut aushalten kann, oder dem es eher schwer fällt, auszuhalten?
00:19:39: Und viele Mädchen sag ich jetzt mal, die dann einfach da Schwierigkeiten haben, kann es sein, dass das Thema Ritzen dann aufkommt oder bei Jungs kommt dann auch das Thema Aggression dann einfach auf, weil sie mit diesem Thema Druck, und das ist häufig ein ... unterbewusster bzw.
00:19:56: ein von der Gesellschaft gemachter Druck, glaube ich auch, der dann einfach da ganz große Auswirkungen hat auf... wie ich durch diese Lebensphase ein Stück weit auch komme.
00:20:06: Und da ist natürlich schon sehr hilfreich, wenn ich weiß, ich habe da ein Freundeskreis, auf den kann ich mich verlassen und vielleicht auch weiß, wem kann ich mich wirklich in diesem Freundeskreis auch anvertrauen und wem, wo halte ich mich besser auch ein Stück weit entfernt.
00:20:24: Und gleichzeitig aber auch, wen habe ich in meinem näheren, familiären Umfeld und da denke ich, Familie jetzt einfach auch größer?
00:20:30: und weiter, wen habe ich da, mich anvertrauen kann, mit dem ich darüber sprechen kann, was Themen sind, die mich jetzt gerade einfach auch beschäftigen.
00:20:39: Ich glaube, es ist utopisch zu glauben, diese Lebensphase Jugend kann man alleine bewältigen.
00:20:45: Das glaube ich nicht, weil einfach diese vielzähligen und unzähligen Entwicklungsaufgaben und dieser Druck so groß sind und so vielfältig sind, dass es überhaupt nicht alleine zu bewältigen ist.
00:20:58: Es gibt immer einen Teil, der den Meister extrem gut.
00:21:03: Das gelingt mir hervorragend.
00:21:04: und dann gibt es einen Bereich, wo ich merke, da komme ich einfach an meine Grenzen.
00:21:08: Ich habe selten Jugendliche erlebt, die in allen vier Entwicklungsbereichen qualifizieren, binden, konsumieren und partizipieren.
00:21:15: Top sind, sage ich jetzt mal, sondern es gibt immer so ein Bereich, wo man merkt, okay, da gibt es einfach gewisse Schwierigkeiten, sei es jetzt in der Schule, sei es im Freundeskreis oder der Familie, sei es im Bereich im Umgang mit sozialen Medien oder sei es dann eben im Bereich Soziales oder Ihren amtliches Engagement.
00:21:31: Also da gibt es immer... in Spielraum, sag ich jetzt mal, wo es einfach Schwierigkeiten gibt.
00:21:35: Und hinzu kommt ja dann noch der Entwicklungsbereich des Körpers, sag ich jetzt mal.
00:21:40: Und die psychische Entwicklung auch, die einfach eine große Rolle spielen.
00:21:43: Und das sind alles Faktoren, die alle zusammenwirken und die das Ganze so ein Stück weit bedingen und Einfluss nehmen.
00:21:50: Und darum glaube ich nicht, dass man von einem speziellen Hebel sprechen kann, sondern dass es einfach ganz viele Auswirkungen parallel gibt.
00:21:59: Ich kann immer nur appellieren und sagen, okay, wenn ich merke, ich komme an meine Grenzen oder ich komme mit mir selber gerade in dieser Lebensphase nicht zu Recht, sich rechtzeitig auch Unterstützung zu suchen.
00:22:11: Und da möchte ich auch einfach nochmal auf das Angebot der Jugendberatung bei uns in der Beratungsstelle aufmerksam machen, wo wir häufig versuchen, einfach auch niederschwellig und kurzfristig Termine anzubieten, weil das häufig schon hilft, um einfach nochmal so eine Orientierung in dieser komplexen Phase dann.
00:22:29: auch zu finden.
00:22:31: Cool.
00:22:31: Selbstpromotion abgehackt.
00:22:34: Steckt auch in dieser Folge wieder drin.
00:22:35: Genau, bei Problemen Caritas rufen.
00:22:38: Aber dann gebe ich die Frage direkt an euch weiter.
00:22:40: Was glaubt ihr, wo nehmt ihr das Selbstvertrauen her, um zu sagen, Pff, Schülersprecher.
00:22:47: Das wär was für mich, da hab ich Bock drauf.
00:22:49: Dann lese ich, ich hatt ein paar Bücher überpräsentieren und lass mir was Cooles einfallen, dann wird das schon.
00:22:55: Oder andersrum gefragt, was ... fehlt anderen Jugendlichen oder anderen Menschen in eurem Alter, dasselbe Selbstbewusstsein zu haben.
00:23:06: Also bei mir war es so, dass es eine große intrinsische Motivation einfach war, weil ich wusste, mir geht es gut, nicht übergut, nicht schlecht, mir geht es einfach gut im Leben einfach.
00:23:18: Aber es gibt auch sehr viele Menschen, denen es nicht so gut geht oder denen auch kleine Dinge helfen könnten.
00:23:24: und auch wegen deiner ersten Frage, die du davor formuliert hattest, bevor Nicole gesprochen hatte, mit dem Alkohol, warum man sich nicht mit dreizehn dazu entscheidet, da einfach... bisschen durchzuhängen.
00:23:36: Ich hatte tatsächlich sehr viele Freunde in diesem, genau in diesem Alter tatsächlich, weil da die Corona-Zeit war bei mir und es keine Schulen gab, haben sich viele dann getroffen, um zu trinken und da hat man ganz genau gesehen, warum welche davon weggekommen sind.
00:23:52: Also ich habe dann gesehen, dass diese Leute einfach intrinsisch gesagt haben, okay, ich muss da wegkommen und dann sich irgendwie vielleicht Hilfe gesucht haben.
00:24:02: Gott sei Dank war jetzt die Lage nicht sehr schlimm, aber einfach dann gesagt haben, okay.
00:24:07: Ich versuch was anderes, Robotics irgendwie.
00:24:10: Da war ja nicht mehr viel mit Schule, aber dass man dann außerschulestand sich verbindet mit anderen, dass man dann sowas versucht zum Beispiel oder dass man dann sagt, okay, ich arbeite einfach irgendwo, ich helfe irgendwo aus, dann mach ich das lieber.
00:24:23: Bei mir war es einfach, ich wollte die Lage von paar Mitschülerinnen und Mitschülern verbessern und dann dachte ich mir, warum das nicht in ganz Friedrichsharfen machen und dann immer weiter und weiter.
00:24:35: Ich glaube, ganz viel muss erst mal intrinsisch passieren, dass man dann sagt, okay, ich versuche da jetzt was zu machen.
00:24:40: Es ist, glaube ich, ganz schwierig, da jemandem quasi als Außenstehender wegzubekommen, weil es dann wiederum für diese Person dann als Zwang empfunden wird und dann eben quasi so eine Blockade entsteht.
00:24:54: Die Beobachtung habe ich ganz oft gemacht.
00:24:56: Ich glaube, man muss erst mal selber entscheiden, dass man es nicht machen will und dann kann man dann mit anderen zusammen was machen.
00:25:05: Da bin ich voll bei dir, ich würde da gerade noch mal einhaken, weil die intrinsische Motivation, die ist extrem wichtig.
00:25:11: Ich glaube aber, dass die allermeisten Menschen in irgendeiner Form diese Motivation haben und das aber bei vielen daran scheitert, den Weg zu sehen, die auch in die Tat umzusetzen.
00:25:22: Also ich hätte Lust, aber ...
00:25:24: Es ist ja auch oft so, zum Beispiel als Studential, weil ich auch, wenn ich oft Gespräche habe mit anderen, wenn sie etwas studieren möchten oder was machen möchten, aber es einfach nicht geht und man gar nicht weiß, dass man diese Möglichkeiten hat, dann bleibt man auch nur da, wo man ist.
00:25:41: Das ist auch ein großes Problem.
00:25:43: Da sehe ich aber auch andere Stellen auch in der Verantwortung dann auch quasi die Informationen richtig zu verteilen.
00:25:50: Aber ja, da hast du auch recht, es ist schwierig.
00:25:53: intrinsisch motiviert zu sein, wenn man gar nicht weiß, was man machen kann.
00:25:57: Da ist es eben ganz schwierig.
00:25:58: Ich habe da auch sehr lange gebraucht und musste dann ganz viel recherchieren, was es geben kann und ewig rumklicken.
00:26:05: Klar, es hätte bestimmt geholfen, wenn die Information besser verteilt wäre, es bessere Werbekampagnen zum Beispiel von Schiftungswerken geben würde.
00:26:14: Aber ich sag mal so.
00:26:16: Die Lage kann immer schlechter sein, da muss man einfach mehr machen.
00:26:19: Dann ist man quasi gezwungen, mehr zu machen.
00:26:22: Es ist schwierig, wenn man nicht weiß, was man machen kann, muss man eben ganz lange recherchieren, muss man schauen.
00:26:27: Aber wenn man ganz andere Probleme hat, zum Beispiel auch familiär, dann ist es auch schwierig, natürlich dann sich um anderweitige Dinge wie Bildung zum Beispiel auch zu kümmern.
00:26:36: Es ist auch ganz viel Glück, Schicksal.
00:26:39: Aber man muss eben... Versuchen weiterzumachen, nicht die Hoffnung aufzugeben.
00:26:43: Ich hatte auch ganz viele Freunde in der Corona-Zeit, die dann Schicksalsschläge erlitten haben durch Familie, Großeltern und so weiter und so fort.
00:26:52: Aber es hilft auch nichts, wenn man sagt, es ist das Leben.
00:26:55: Es macht die Lage nicht besser.
00:26:57: Man muss einfach trotzdem weitermachen und sich auf die wichtigen Dinge konzentrieren.
00:27:02: Ich weiß, es ist schwierig.
00:27:03: Es war für mich auch oft sehr schwierig, aber ich hoffe, ich kann es ein bisschen rüberbringen.
00:27:07: Auf jeden Fall.
00:27:09: Ja, ich glaube, man muss da ein Optimist sein.
00:27:11: Also ich bin ein Optimist.
00:27:12: Ich versuche immer das Beste aus der Situation zu machen und das muss man, glaube ich, immer so machen, weil es gibt auch so einen schönen Spruch, der besagt, zeig mir deine Freunde und ich sag dir wer du bist.
00:27:24: Und ich glaube, dass gerade im jungen Alter man eben sehr, sehr beeinflussbar ist und das ist auch... Gefährlich kann aber auch gut sein.
00:27:32: Man muss halt schauen, dass man sich das umfeld schafft.
00:27:35: Das heißt, in erster Linie braucht man eben eine Motivation, eine eigene Motivation.
00:27:39: Man muss sich fragen, warum macht man das, was man macht?
00:27:41: Was ist so der Traum?
00:27:43: Das heißt, wo möchte man hin?
00:27:44: Mein Traum war immer, was zu hinterlassen und den Leuten zu helfen, bzw.
00:27:50: auch ein bisschen eine Vorbildfunktion zu sein.
00:27:52: Deshalb habe ich auch das Amt als Schülersprecher weiter übernommen.
00:27:57: um eben allen Schülern zu zeigen, ihr könnt alles werden, was ihr wollt.
00:28:02: Und wenn die Motivation groß genug ist und man bereit ist, auch genug dafür zu tun, dann ist nichts unmöglich.
00:28:10: Ich habe mich auch tatsächlich lange darauf vorbereitet.
00:28:13: Also ich konntest mir vor ein, zwei Jahren überhaupt nicht vorstellen, weil für mich war es immer ein bisschen schwierig, auch vor mehreren Menschen so frei zu sprechen.
00:28:20: Und man hat auch in dem Alter dann immer so Bedenken, was ist peinlich, was denken die anderen Leute?
00:28:27: Und ich glaube, auch durch das Jugendparlament bzw.
00:28:29: immer mehr durch diese Initiativen, dann durfte man da mal eine Rede halten, dann war mal hier auf einem Podcast, öffnen sich diese Blockaden und man erlebt eine extreme Persönlichkeitsentwicklung.
00:28:42: Und ich glaube, natürlich kann man das so wahrscheinlich sagen, dass es für jeden möglich ist, die einen haben es schwieriger, die anderen kämpfen mit anderen Herausforderungen.
00:28:50: Aber ich glaube, wenn in erster Linie die Motivation von innen kommt und man seinen Warum gefunden hat, das heißt, warum man es machen möchte.
00:28:56: Das ist für jeden etwas anderes, was man sozusagen hinterlassen möchte.
00:29:00: Wer man sein möchte in der Gesellschaft, gibt es auf jeden Fall die Möglichkeiten gerade hier in Deutschland über Initiativen und Förderungen, Stipendien.
00:29:09: Also da gibt es... Talreiche Möglichkeiten, man muss sich eben nur informieren bzw.
00:29:14: man muss jemanden finden, an dem man sich so ein bisschen hält.
00:29:17: Das heißt, sei es einen Freund, mit dem man gemeinsam ein Teil dieses Weges geht, ein Mentor, einen Elternteil oder auch einen Lehrer.
00:29:27: Das heißt, es gibt ganz verschiedene Vorbildfunktionen.
00:29:29: Ich glaube, in dem Alter braucht man einfach jemanden, an dem man sich so ein bisschen hält und der als Vorbild dient und die Richtung sozusagen zeigt, in der die Person sich spezialisiert.
00:29:40: Wir sind beim Zuhören einfach zwei wesentliche Punkte, sag ich jetzt mal, so aufgefallen.
00:29:45: Und ich glaube, das eine, was wir aufgefallen haben, ist das, was du, Elias jetzt auch gesagt hast, so dieses... ausprobieren und das ist ja auch ein Zeichen der Lebensweise Jugend.
00:29:54: Man soll und man darf sich ausprobieren und durch das ausprobieren lösen sich ganz viele Blockaden und man testet aus, finde ich Alkohol gut, finde ich vielleicht auch Drogen gut, finde ich welche Freunde finde ich gut und so weiter.
00:30:07: Also man man testet aus und dieses Austest, egal in welchen Bereichen, ist einfach auch unheimlich wichtig, um da ein Stück weit einen guten Weg sage ich jetzt mal zu finden.
00:30:17: und das andere was du Ich sage, Emre ist auch einfach so dieser Punkt.
00:30:22: Wäre ich so ein Stück weit an meiner Seite, wäre begleitet, mich da auf diesem Weg auch meinen Weg so zu finden.
00:30:31: Ich glaube, das sind wirklich zwei entscheidende Punkte, auch so dieses dieser Mut zu haben, auszuprobieren und das ausprobieren zu dürfen und gleichzeitig da gut begleitet zu werden von anderen Menschen, egal ob es Freunde sind oder ob es Lehrer sind, ob Schulsozialarbeiter sind oder wer es ist, sag ich jetzt mal aufs Familie ist.
00:30:50: Das ist ganz egal, aber so Ankerpunkte zu haben, die einen da begleiten, glaube ich, sind wirklich entscheidende Aspekte.
00:30:59: Ich würde gerne mal über die Eltern sprechen.
00:31:01: In der Kindheit sind die Eltern natürlich die wichtigsten Bezugspersonen und haben den größten Einfluss auf die Entwicklung.
00:31:08: Aber wie nimmt ihr das wahr?
00:31:11: Wie viel Einfluss haben Eltern insgesamt in dem Alter, ich sag mal so, ab vierzehn Jahren auf diese ganze Entwicklung?
00:31:18: Ich würde sagen, am Anfang sehr, weil man ja eben selber noch gar nicht weiß, was man da macht.
00:31:25: Und dann versucht man sich da, dann fragt man ja ... Ich habe das und das jetzt so formuliert, wenn es jetzt keine Ahnung, sagen wir, es geht um ein anderes Interview bei einer Zeitung oder so.
00:31:36: Und dann sollte man da was einreichen oder so ein Kommentar oder Stellungenname im Gemeinderat.
00:31:42: Und dann weiß man selber gar nicht beim ersten Mal, was man da eigentlich macht.
00:31:45: Und dann formuliert man da irgendwas und dann fragt man die Eltern.
00:31:48: Das hilft dann schon sehr, weil man dann gewisse Dinge werden dann schon sehr mitgegeben, wie man sich da eben auch verhält, wie sich das auch gehört.
00:31:57: Es ist ja auch sehr wichtig, dadurch, dass ja die Eltern viel schon länger natürlich in der Region hier leben, dass sie dann eben wissen, wie die Menschen hier sind, wie man auf die zugeht oder auch ganz einfach irgendwelche Sprichwörter, dass man dann dadurch weiß, was das überhaupt bedeutet und dass man da nicht so Fragezeichen hat und dann hilflos dasteht, weil das passiert auch ganz oft.
00:32:19: Das sind so kleine Dinge, die dann irgendwie, dass man sich denkt, ah, da habe ich jetzt gar keine Ahnung, wie ich da drauf reagieren soll.
00:32:26: Bei mir vor allem der Umgang mit Menschen, da waren meine Eltern sehr prägend.
00:32:31: Klar, diese Höflichkeits-Dinge, das natürlich.
00:32:36: Aber vor allem, was man denn macht, um Wertschätzung rüberzubringen.
00:32:41: Und das begleitet ja einen durch das ganze Leben, egal ob man Lehrer ist oder Politiker ist oder Schreiner ist.
00:32:49: Das war schon sehr prägend.
00:32:50: Mittlerweile bei gewissen Dingen, Was ich ja vorhin angesprochen habe mit der Moderation bei der Landesjugendkonferenz, das ist dann natürlich ein bisschen anders.
00:32:58: dann, weil... Das ist jetzt da auch mal das erste Mal gewesen und da wissen die Eltern dann auch nicht mehr so viel und dann muss man, kann man im Freundeskreis dann auch nicht mehr so viel rumfragen, was sie da für Erfahrungen haben.
00:33:10: Da gibt es dann natürlich ein paar Dinge, wie älter man wird, dass man die dann selber erfahren muss und dass da nicht immer die Eltern helfen können und vielleicht auch nicht immer sollten, weil es gibt auch gewisse Dinge, die natürlich die Eltern wissen und dann sagen, ja.
00:33:24: trinkt das nicht oder macht das lieber nicht oder dass man dann sagt, dass sie dann eher vielleicht dann schauen, macht selber die Erfahrungen, Beziehungen zum Beispiel, dass man dann quasi ein bisschen selber mal auf die Schnauze fällt und dann, wenn man das hier sagen darf und dadurch dann selber etwas lernt, sehr prägend, aber man muss auch ein bisschen seine eigenen Erfahrungen machen.
00:33:46: So haben mir das meine Eltern auch mitgegeben, hat ja ganz gut funktioniert bis jetzt.
00:33:51: Hoffentlich noch weiter, aber ... ja.
00:33:55: Ich bin da sehr optimistisch.
00:33:57: Ich auch.
00:33:58: Aber finde ich wichtig, was du gesagt hast, dieses ... Ich will eigene Erfahrungen machen.
00:34:03: Aus eigenen Erfahrungen lernt man ja ein Stück weit dann auch.
00:34:06: Und ich glaub, das ist schon auch so was Entscheidendes, was wichtig ist.
00:34:10: Wo viele Jugendliche ja erbitterlich auch dafür kämpfen, dass sie eigene Erfahrungen auch im familiären Umfeld machen dürfen, weil sie sich so eingeengt fühlen.
00:34:18: So eine Enge im familiären Kreis kann natürlich dann so extreme Ausbrüche in die eine oder die andere Richtung, sage ich jetzt mal, extrem bedingen natürlich.
00:34:27: Wenn ich das Gefühl habe, ich werde eingehängt, nicht auf keine eigene Erfahrung machen, kann natürlich schon auch hinterlich sein.
00:34:33: Also Emre, du hast jetzt so die Vorbildfunktion und die Ratgeberrolle vorgestellt von den Eltern.
00:34:39: Elias, was ist für dich das Wichtigste?
00:34:42: Ich muss sagen, bei mir geht es auch in eine ähnliche Richtung.
00:34:45: Ich glaube, Vorbildfunktion, da kann ich Emre nur zustimmen.
00:34:49: Meine Eltern, also vielleicht kurz kann ich vorstellen, was meine Eltern denn machen.
00:34:54: Mein Vater ist auch Schichtarbeiter, arbeitet auch tatsächlich bei der ZF, genauso wie Emre's Vater.
00:34:59: Und meine Mutter hat bei der Bank gearbeitet und ist jetzt selbstständig und hat eine Kindertagespflege.
00:35:05: Und ich glaube... Das erste oder das Wichtigste ist die Erziehung.
00:35:09: Das heißt, was für Werte man von den Eltern sozusagen beigebracht bekommt, was ist genauso wichtig und wie bringt man sich ein.
00:35:18: Natürlich ist das Wichtigste immer auch, selbst seine Erfahrungen zu machen.
00:35:21: Das heißt, die Eltern sagen immer viel zu einem oder auch gute Ratschläge und die nimmt man manchmal nicht sofort hin, aber man muss auch selber die Erfahrungen machen.
00:35:31: Das heißt, wenn die Eltern sagen zum Beispiel, keine Ahnung, Drogen und Alkohol ist schlecht für dich und so weiter.
00:35:37: Da finde ich es ist das Wichtigste immer, dass man da auch, damit man wirklich da auch sein eigenes Weltbild bekommt, das auch da auch einfach selber damit die Erfahrungen macht.
00:35:46: Nämlich nur so kann man dann auch wirklich... Dinge zustimmen oder nicht zustimmen.
00:35:51: Ich merke es jetzt gerade auch in der Schule.
00:35:52: Das heißt, ich bin jetzt der Erst in der Familie, der mein Abitur macht und habe auch Migrationshintergrund.
00:35:58: Und da kann man als Elternteil nicht immer sozusagen einen unterstützen oder den besten Rat für einen finden.
00:36:05: Aber auch noch heute... ist es mir immer sehr wichtig, meine Eltern bei allem zu fragen und ihre Meinung einfach mal zu hören, weil am Ende des Tages stimmt schon immer das, was die Eltern zu einem sagen, was sie einem empfehlen.
00:36:21: Das finde ich ganz wichtig.
00:36:25: Die Eltern haben immer schon am Ende des Tages recht.
00:36:29: Aus dem Mund eines
00:36:30: siebzehnjährigen.
00:36:31: Muss er sagen, falls die Eltern zuhören.
00:36:37: Dann frage ich jetzt aber mal andersrum.
00:36:40: Die letzten Jahre, was hat euch am allermeisten gestresst?
00:36:44: Was war das größte Hindernis, die größte Wand gegen die Ergerandzeit?
00:36:48: Was ist so der größte Bremser?
00:36:51: Ich muss ehrlich sagen, ich sehe solche Bremser.
00:36:55: Ich freue mich immer drauf.
00:36:56: Also ich habe da gar kein ungutes Gefühl, weil... Also zum Beispiel, ich hatte, als ich Spielersprecher war, ganz, ganz große Probleme mit meiner Schulleitung.
00:37:05: Ja, da ging es dann viel um Rassismus und solche Dinge.
00:37:08: Und da wusste auch sehr persönlich, auch mir gegenüber dann.
00:37:12: Und ich musste dann quasi selber rechtliche Schritte dann einleiten, dass ich dann Einspruch drauf einlege und so weiter.
00:37:20: Da ging es dann um Sachen wie eine Verhaltensnote oder so, dass dann eben eine persönliche Sache dann sich im Zeugnis wieder gespiegelt hat.
00:37:28: Und ich muss sagen, ich habe mich im ersten Moment drauf gefreut, weil ich wusste, okay, ich werde mich damit auseinandersetzen.
00:37:35: Und für mich war dann von vorne rein klar.
00:37:37: Ich werde das auch gewinnen und ich werde da auch mit einem positiven Gefühl wieder rausgehen.
00:37:42: Ich habe mich dann über die Sommerferien ins Schulgesetz eingelesen und so weiter und so fort, habe da sehr viel auswendig gelernt, habe dann zwölf Seiten so ein Dokument geschrieben, Einspruch eingelegt, mit dem Regierungspräsidium in Tübingen geredet und habe dann auch recht bekommen.
00:37:56: Er musste sich dann auch entschuldigen, mein Schulleiter.
00:37:59: Und das sind so Dinge.
00:38:01: Da freue ich mich immer drauf, wenn es dann irgendwas gibt, wo ich weiß, okay, ich habe da jetzt nichts Schlechtes gemacht, aber ich weiß, dass ich da irgendwie wieder rauskomme.
00:38:10: Und diese Probleme sehe ich dann einfach nur als Treppenstufen nach oben, nach vorne, egal wie man es sieht.
00:38:16: Da gibt es noch andere Geschichten, die könnte ich hier auch noch drei Stunden lange erzählen, aber es geht einfach für mich nur darum.
00:38:22: Gewisse Bremser sind für mich nur Dinge, die man nicht beeinflussen kann.
00:38:26: Gesundheitliche Probleme, solche Dinge zum Beispiel.
00:38:30: Das sind wirklich Bremse und das hatte ich, Gott sei Dank, bis jetzt noch nicht.
00:38:35: Toi, toi, toi.
00:38:36: Aber ich sehe die anderen Dinge nicht als Bremse.
00:38:39: Es gibt Menschen auf der Welt, die haben Probleme, Hungersnot, keine Eltern, Krieg.
00:38:44: Und ich, mir geht es hier wirklich sehr, sehr gut.
00:38:47: Ich bin nicht reich, bin nicht arm.
00:38:49: Aber mir geht es einfach sehr, sehr gut.
00:38:51: Ich weiß, dass ich mit gewissen Dingen umgehen kann.
00:38:53: Auch wenn ich gar keine Ahnung hab, dann lese ich mich eben ein und dann wird das schon.
00:38:57: Vielleicht kann ja der Ilyas da mehr erzählen, aber ich hatte zum Glück noch nicht Bremse, die ich nicht beeinflussen konnte.
00:39:04: Ja, doch.
00:39:05: Also ich finde auch, das hast du echt schön gesagt.
00:39:07: Ich finde, da bin ich wieder der Optimist und sag, man muss immer da optimistisch rangehen und immer schauen, wie schlimm ist es eigentlich jetzt wirklich und mal auch bedenken.
00:39:18: Es gibt in anderen Ländern kein Wasser oder kein trinkbares Wasser.
00:39:23: Es gibt Leute, die im Krieg sind und auch ganz andere Probleme haben.
00:39:27: Und dann muss man da eben die Herausforderungen annehmen und nicht davon weglaufen, weil langfristig gesehen, führt es nun zu schlechteren.
00:39:35: Ich bin so auch so eine Persönlichkeit, die sagt, ich finde Herausforderungen cool.
00:39:39: Ich finde, wer sonst langweilig, man braucht Herausforderungen, man braucht Konkurrenz, man braucht Probleme, die man auf dem Weg begegnet, weil ich finde auch einfach, dass, wenn man etwas geschafft hat, das Schönste ist oder das an, das man sich immer zurück erinnert ist.
00:39:53: die harte Zeit, in der man darauf gearbeitet hat und die ganzen Herausforderungen, die man auf dem Weg hatte.
00:39:59: Das heißt, man erinnert sich immer an diese schweren Zeiten und deshalb mit dem im Hinterkopf behalten, immer gegen die Herausforderungen ankämpfen, nicht aufgeben und diese Sachen halt im Hinterkopf behalten, dass es Leute gibt, die andere Probleme haben.
00:40:16: Wir beide sind gesund.
00:40:17: Wir beide genießen die deutsche Bildung und haben alle Möglichkeiten.
00:40:22: Alle Türen stehen noch.
00:40:23: Das ganze Leben steht noch vor uns.
00:40:25: Also so würde ich daran gehen.
00:40:27: Und ich möchte auch wirklich nicht für alle sprechen, kann ich auch gar nicht.
00:40:30: Das ist immer bei jedem individuell.
00:40:32: Aber man muss immer da positiv rangehen, daran glaube ich.
00:40:35: Also wenn man da nicht positiv rangeht, kann es schwieriger werden.
00:40:39: Sind wir uns alle einig, dass das... Insgesamt und gerade für so junge Menschen, wie sie ihr seid, ein wahnsinnig außergewöhnliches Mindset ist, dass ihr da einen Tag legt?
00:40:50: Ja?
00:40:51: Ja.
00:40:53: Nein, ich komm aus dem Staunen gar nicht raus und empfinde das als extrem untypisch im positivsten Sinne.
00:41:00: Nehmt ihr das nicht auch so wahr?
00:41:02: Das muss doch in der Schule krass gewesen sein.
00:41:05: Oder gab's da noch viele andere Menschen, die ähnlich unterwegs waren?
00:41:10: Ich muss sagen, in der Schule, da war ich gar nicht so.
00:41:13: Das hat sich erst später entwickelt.
00:41:15: Ich hatte, wie gesagt, bevor ich da die ganzen Bücher gelesen hatte, wie man sich gibt, wie man reden hält, da war ich sehr, sehr, sehr überhaupt nicht selbstbewusst.
00:41:24: Ich hatte Panikattacken gefühlt.
00:41:27: Also ich will es jetzt auch nicht verarmlosen, sowas.
00:41:30: Aber ich hatte sehr viel Stress, wenn ich eine Präsentation halten muss.
00:41:34: Ich war wirklich teilweise auf Toiletten und dachte mir, Oh nein, die Welt geht jetzt unter.
00:41:38: Aber das sind so Sachen, die lernt man dann.
00:41:42: Und da muss ich sagen, was ich den Jugendlichen mitgeben kann.
00:41:45: Oder du hast ja gesagt, du machst ja auch Familienberatung, vielleicht, wenn da jetzt Eltern zuhören, dass da wirklich ganz viel Bildung hilft.
00:41:53: Wenn man sich da mal einliest irgendwo, wenn man da, es gibt ja ganz viele Experten auf der Welt, die ähnliche Erfahrungen haben und wirklich sehr... professionalisiert sind, so wie du zum Beispiel mit deiner Masterarbeit und da kann man sich einfach einlesen und tatsächlich hilft das auch.
00:42:10: Ja und vor allem auch kritisches Denken, weil das geht immer ein bisschen verloren jetzt gerade in Zeiten von Technologie, künstlicher Intelligenz, wo man dann immer weniger selbstständig denken muss.
00:42:20: Auch mal zwischen den Zeilen lesen, da habe ich mal einen Vortrag gehalten zu Populismus.
00:42:24: Gerade in der heutigen Welt ist es für junge Leute immer schwierig, was glaubt man?
00:42:28: Man ist mit allen Problemen auf der Welt, wird man konfrontiert.
00:42:32: Man möchte auch noch Dinge machen, die so Jugendliche machen und dann hat man auch einen ganz anderen Zugang halt heutzutage.
00:42:37: Das heißt, kritisches Denken ist wichtiger als je zuvor.
00:42:40: Man muss genau schauen, man muss analysieren, was glaubt man, was glaubt man nicht, mit wem verbringt man seine Zeit und so weiter und so fort.
00:42:48: Es gibt für alles eine Lösung, man muss die Lösung nur finden.
00:42:51: Also ich zum Beispiel ... auf die Frage wieder zurückzukommen, merke schon, man ist schon ein bisschen anders, gerade auch in der Schule, wird man oft schon angesprochen und man ist der Politiker, ich glaube das war bei Emre auch so, man ist der Präsident und so weiter und man hat viele Leute, die auf einem auch hoch schauen, aber gerade das ist das, was ich eigentlich auch immer wollte, also immer als Vorbildsperson den Leuten Mut zu machen, die Leute zu unterstützen.
00:43:21: Also ich versuche jeder, der auf mich zukommt, mit einem Problem oder mit seinen Träumen zu unterstützen.
00:43:26: Ich bin jetzt gerade zum Beispiel auch dabei, um auf das Start-up zurückzukommen.
00:43:31: Mit meinen Kollegen, der jetzt im Sport Ambitionen hat und große Ziele hat, was aufzubauen und er hat zum Beispiel jetzt auch Probleme mit seinem Schienbein und wenn das nicht besser wird nach den Sommerferien, dann war es mit seiner Sportkarriere da einfach zu unterstützen.
00:43:47: solche Leute Mut zu machen, sie zu unterstützen auf ihren Weg, damit jeder einfach seinen Weg findet und wenn was nicht klappt oder auch bei Rückschlägen einfach auch neue Perspektiven den Leuten zu geben.
00:43:58: Jemand anderes, zum Beispiel ein anderer Freund von mir, der will unbedingt Medizin studieren, aber hat aktuell nicht die schulischen Leistungen, um das zu studieren, habe ich jetzt auch mit ihm gesprochen am Wochenende.
00:44:09: was es ja noch für Möglichkeiten gibt und was von meiner Perspektive aus, wo er noch gut drin ist und was er auch noch machen kann.
00:44:16: Also einfach, dass man eben nicht dieses beschränkte Weltbild hat, was eben geprägt wird, manchmal indem man eben... Nur auf das hört, was vereinzelt der Leute sagen, sondern einfach offen für alles.
00:44:27: Es ist ganz viel ausprobieren.
00:44:29: Da bin ich der größte Fan, also ich habe jetzt innerhalb der letzten zwei, drei Jahre so viel gemacht von A bis Z, Formel I, Politik, Unternehmertum, alles Mögliche gemacht, alles Mögliche probieren, gerade in dem Alltag des aller, aller Wichtigste, weil man sich erst mal finden muss.
00:44:42: Und ich bin mir immer noch nicht sicher, was ich genau machen möchte und werde weiterhin alles ausprobieren und für alles offen sein.
00:44:48: Ja.
00:44:50: Dieses Gespräch hat eine unerwartete Wendung genommen von dem ersten Satz an.
00:44:55: Ich hatte erwartet, dass wir über die typischen Probleme in der Pubertät sprechen von Unsicherheit, von wahrgenommener Hilflosigkeit, von Stress mit den Eltern, von Schwierigkeiten sich selbst zu finden.
00:45:06: Stattdessen haben wir jetzt eine Lektion im vorbildlichen Umgang mit diesem Alter bekommen.
00:45:13: Ich bin extrem beeindruckt und freue mich auch sehr, dass das Gespräch so geworden ist.
00:45:19: Ich habe nichts mehr zu ergänzen.
00:45:21: Ich finde, Elias hat das schön abgerundet, zusammengefasst, einfach nochmal ausprobieren, ausprobieren, ausprobieren und seinen Weg so ein Stück weit finden.
00:45:30: Und ich habe es vorhin schon mal gesagt, ich glaube, wichtig ist, die Hilfsangebote, die es gibt, dann auch einen Anspruch zu nehmen, wenn man merkt, okay, man kommt nicht mehr weiter.
00:45:39: Egal ob es im privaten Umfeld ist oder ob es professionelle Unterstützung ist, niemand muss allein doch diese Lebensphase gehen.
00:45:46: Und ich glaube, das ist das Entscheidendste und Wichtigste zu wissen.
00:45:50: Ich hoffe, dass ganz viele junge Menschen diese Episode hören werden und hören werden, wovon ihr Emre und Elias heute berichtet habt und das auch als Motivation sehen können und als Beweis dafür, was man als junger Mensch alles bewegen kann und wie die innere Einstellung zu der Welt und dem Leben und allem aussehen kann.
00:46:11: Vielen Dank, dass ihr heute hier wart und uns einen kleinen Einblick gegeben habt in euer Leben.
00:46:16: Ich wünsche euch alles Gute und bin mir sicher, ihr werdet euren Weg machen.
00:46:20: Sehr, sehr gerne.
00:46:21: Danke schön.
00:46:21: Und vielleicht noch abschließend von mir aus.
00:46:23: Glaubt an euch, bleibt dran und zieht durch, würde ich so schön sagen, oder?
00:46:28: Ich würde sagen, einfach auf Elias hören und dann wird das alles.
00:46:32: Vielen Dank für die Einladung.
00:46:33: Es hat mir sehr gefallen hier.
00:46:36: Auch sehr nett hier, habt das.
00:46:38: Danke schön.
00:46:38: Vielen
00:46:39: Dank.
00:46:40: Ja, das war eine sehr außergewöhnliche Folge von Hört Euch Stark.
00:46:45: Ich bin jedes Mal wieder überrascht, was hier für tolle Menschen in mein Studio kommen und mit mehr Gespräche führen.
00:46:52: Ich hoffe, wir hören uns in der nächsten Folge wieder.
00:46:54: Das war's von uns.
00:46:55: Macht's gut.
00:47:16: Weitere Infos
00:47:16: und alle Folgen gibt es unter machteustark.com und überall
00:47:20: wo es Podcasts
00:47:21: gibt.
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